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Dreisam

Dreisam

Die Dreisam ist ein rund 60 Kilometer langlanger Fluss am Westrand des Schwarzwalds. Der Fluss entsteht durch den Zusammenfluss von Rotbach und Wagensteigbach, zwischen Stegen und Kirchzarten im Dreisamtal. Zum Quellgebiet der Dreisam gehören alle Quellen und Gewässer, die rund um das Dreisamtal entstehen. Zum Einzugsgebiet gehören unter anderem der Schauinsland, der Feldberg und die Landschaft rund um die Orte St. Peter, St. Märgen, Breitnau und Hinterzarten. Ihren Namen erhielt die Dreisam von den Kelten. Sie nannten die Dreisam "tragisima", der schnell fließende Fluss. Die Dreisam durchquert auf ihrem Weg zum Rhein dann das westliche Dreisamtal, durchquert Freiburg, die March und führt an Eichstetten, Bahlingen und Riegel am Kaiserstuhl vorbei. Nördlich des Kaiserstuhls mündet die Dreisam schließlich in den Rhein. Der Fluss ist fast von Freiburg Ebnet an durchgängig kanalisiert. Nur bei Eichstetten und Bahlingen gibt es einen alten Flussarm, der gemütlich entlang des östlichen Kaiserstuhlgebiets bis nach Riegel fließt.

In Riegel am Kaiserstuhl treffen die Flüsse Dreisam, Elz (Schwarzwald) und Glotter aufeinander. Während die Elz westlich von Riegel wieder in ihr altes Flussbett durch eine Schleuse geführt wird, wird die Dreisam ab Riegel bis zur Mündung in den Rhein über den Leopoldskanal geleitet. Früher war die Dreisam Fluch und Segen zugleich. Überschwemmungen sorgten immer wieder für Leid unter Menschen und Tieren. Bis weit ins 19. Jahrhundert lagen die Orte ab Freiburg wie Betzenhausen, Lehen, Hugstetten, Buchheim, Neuershausen und Bahlingen vollständig im Überflutungsgebiet der Dreisam, das auf den Gemarkungen Freiburgs und der oben erwähnten Gemeinden immerhin bis zu zwei Kilometer breit sein konnte. Bei hoher Wasserführung trat die Dreisam über ihre Ufer und suchte sich nicht selten ein neues Flussbett. Die Folgen waren zerstörte Wege und Gebäude, überschwemmte Ackerflächen und ertrunkenes Vieh. Die erste Wuhrordnung von 1588 wollte durch menschliche Eingriffe in das Flusssystem für Ordnung sorgen.

Doch erst nach den Plänen Johann Gottfried Tulla wurde die Dreisam zwischen den Jahren 1816 bis 1845 von Freiburg bis zum Rhein in ein enges begradigtes Flussbett gezwängt. Ein Doppeltrapezprofil gibt zudem den Fluten der Dreisam noch ein wenig Spielraum. Seit 1842 leitet ab Riegel der Leopoldskanal das Wasser der Dreisam, Elz und Glotter bis zum Rhein. Die Dreisam ist nach der Begradigung nicht mehr eine unberechenbare Gefahrenquelle für Freiburg und die Umlandgemeinden bis zur Mündung in den Rhein. Die Kanalisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts verursachte aber unter anderem eine Zunahme der Fließgeschwindigkeit des Dreisamwassers und eine Abnahme der Artenvielfalt im Fluss und entlang des Flusses. Auch die Belieferung des Freiburger Gewerbekanals, der Freiburger Bächle und der Landwirtschaft am Westrand von Freiburg mit Wasser aus der Dreisam blieb nicht ohne Folgen. Im Hochsommer führt die Dreisam ab Umkirch oft zu wenig oder gar kein Wasser, was zu Fischsterben und zur Vernichtung auch von bedrohten Arten führt. Renaturierung lautet nun das Stichwort, um aus dem Gewässer wieder ein intaktes Ökosystem entstehen zu lassen. Diesem Ziel verfolgt unter anderem die IG Dreisam.

Die Dreisam besitzt trotz der Gefahr von Hochwasserkatastrophen gestern wie heute viele Vorzüge, denn die Menschen lebten von und arbeiteten immer mit dem Fluss. Der Nutzenfaktor beschränkt sich zwar heutzutage überwiegend auf den Freizeitwert des Flusses. Spaziergänge, Sonnenbad, Wasserbad und Fahrradfahren auf den gut ausgebauten Dämmen gehören zu den Hauptbeschäftigungen. Das Gewerbe, das Wasser zum Antrieb der Mühlen nutzte wie Edelsteinschleifereien, Gerbereien, Schmieden, Hammer- und Sägewerken, gibt es in der Form nicht mehr. Fischfang – früher gab es in Zarten noch Lachse – existierst auch so gut wie nicht mehr. Allerdings hat die Besinnung auf Regenerative Energien für die Inbetriebnahme kleiner Wasserkraftwerke zur Gewinnung von Strom dafür gesorgt, dass man das ökonomische und ökologische Potenzial des Flusses wieder wertschätzt.

Auch für die Wiesenbewässerung entlang des Flusses wurde das Dreisamwasser über die Jahrhunderte genutzt. Um Streitigkeiten zu entgehen, wurde sogar die gerechte Verteilung des Wassers in Freiburg seit dem Mittelalter genau überwacht. Der ewige Teiler in der Fischerau Freiburg sorgte für die gerechte Aufteilung des flüssigen Energielieferungen, wollte doch keine Mühle plötzlich ohne Wasser dastehen. Über die Abhängigkeit Freiburgs von der Dreisam erzählt eine kleine Geschichte. So wurde bei einer der vielen Belagerung der Stadt durch die Franzosen das Wasser der Dreisam kurzerhand umgeleitet. Der Gewerbekanal führte kein Wasser mehr und die Freiburger saßen damit ziemlich auf dem Trockenen. Nur der Pulverturm südlich des Schwabentores ermöglichte noch einen leichten Zugriff auf frisches Grundwasser. Aktuelle Informationen über Pegelstände und Hochwasser erhält man über die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg.

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