Rastatt
Rastatt liegt zwischen Rhein und Nordschwarzwald südwestlich der Großstadt Karlsruhe und ist Sitz des Landkreises Rastatt. Durch den Ort fließt die Murg, die wenige Kilometer östlich aus dem Murgtal in die Rheinebene mündet. Mit den Gemeinden Iffezheim, Ötigheim, Muggensturm und Steinmauern hat die Stadt Rastatt vor Jahren eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Zum Stadtgebiet Rastatts gehören neben der Kernstadt auch die Stadtteile Niederbühl mit Förch, Ottersdorf, Plittersdorf, Rauental und Wintersdorf. Sie wurden im Zuge der Gemeindereform Anfang der 1970er Jahre eingemeindet. Ab dem Jahr 1698 ließ der Türkenbezwinger Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden hier seine neue barocke Residenz errichten. Eines der schönsten Barockschlösser Deutschlands prägt bis heute das Stadtzentrumvon Rastatt. Viele bedeutende historische Baudenkmäler wie das Rathaus, Kirchen, Kapellen, Brunnen sowie das Schloß Favorite, inmitten einer englischen Parkanlage gelegen, mit seinen wundervollen Museumsschätzen und Einrichtungen, laden ein.Im ehemaligen Residenzschloß des Markgrafen von Baden befinden sich das Wehrgeschichtliche Museum und die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte und, dem Schloß gegenüber, das neu gestaltete Stadtmuseum. "Kunst in Baden nach 1945" wird in der Städtischen Galerie Fruchthalle präsentiert und der Rhein ist Thema des Riedmuseums im Stadtteil Ottersdorf. Rastatt, im Jahr 1084 erstmals als "Rasteten" im Hirsauer Codex des Kloster Hirsau im Nordschwarzwald urkundlich genannt, erhielt 1404 durch König Ruprecht von der Pfalz das Marktprivileg verliehen und entwickelte sich dank seiner verkehrsgünstigen Lage in der Folgezeit zu einem bedeutenden Handelsplatz. Nachdem der Ort 1689 während des pfälzischen Erbfolgekriegs durch Franzosen vollständig niedergebrannt worden war, berief Markgraf Ludwig Wilhelm, im Volksmund der Türkenlouis genannt, 1697 den italienischen Architekten Domenico Egidio Rossi als Leiter seiner neuen Stadtplanung. Der Markgraf erlebte die Fertigstellung des Schlosses jedoch nicht mehr - seine Frau vollendete mit dem Architekt Ludwig Michael Rohrer das Schloß und die barocke Stadtanlage.
Rastatt bekam 1700 die Stadtrechte, fünf Jahre später wurde die markgräfliche Residenz dorthin verlegt. Im Jahr 1707 wurde das größte Barockschloss Badens und am Oberrhein im Herzen von Rastatt fertig gestellt. Mit der Verlegung des Regierungssitzes von Baden-Baden nach Rastatt folgte Markgraf Ludwig Wilhelm den absolutistischen Vorstellungen seiner Zeit. Nur in der Ebene konnten die Bedingungen einer repräsentativen Schlossanlage, auf die die Bauten in der Stadt ausgerichtet waren, verwirklicht werden. In Baden Baden bot sich dieser Platz nicht, da es in einem Tal liegt. Rastatt blieb bis zum Erlöschen der Baden-Badener Linie im Jahre 1771 deren Residenz.
Der Friede von Rastatt, ausgehandelt zwischen Prinz Eugen und Marschall Villars, beendete 1714 den Spanischen Erbfolgekrieg. Von 1797 bis 1799 tagte der Rastatter Kongress, der die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich und die Entschädigung der deutschen Fürsten durch Säkularisierung von Kirchengütern vorsah. Die Friedensverhandlungen endeten allerdings auch mit dem Rastatter Gesandtenmord, bei dem vier Diplomaten wegen möglicher Spionage getötet wurde. Zwischen 1842 und 1849 legte man um die Stadt einen Festungsgürtel an. Diese so genante Bundesfestung diente 1849 den badischen Aufständischen als letzte Zuflucht bis zur Einnahme durch Prinz Wilhelm von Preußen. Breits 1890 wurden die Festungswerke größtenteils abgetragen und 1919 endgültig gesprengt. Heute erinnern bedauerlicherweise nur noch wenige Relikte an die ehemals größte badische Festungsanlage.
Niederbühl
Der Ortsteil Niederbühl liegt südlich von Rastatt und ist durch die Eisenbahnlinie Karlsruhe - Basel von Rastatt getrennt. Urkundlich erscheint Niederbühl erstmals im Jahr 1057. Zu Niederbühl gehört noch der kleine Ortsteil Förch, in dessen unmittelbarer Nähe das viel besuchte Schloss Favorite inmitten eines herrlichen Parks liegt. Försch kam wurde bereits um das Jahr 1700 eingemeindet. Durch Niederbühl fließt der Fluss Murg, sowie der Ooser Landgraben und der Krebsbach.
Ottersdorf
Der Ortsteil Otterdorf liegt westlich von Rastatt und wird urkundlich erstmals urkundlich im Jahr 1318 genannt. Spuren einer Siedlung gehen aber bereits in das 8. Jahrhundert zurück. Das Dorf hat einen historischen Dorfkern mit alten Fachwerkhäusern.
Plittersdorf
Der Ortsteil Plittersdorf liegt westlich von Rastatt, schon fast in der Auenlandschaft des Rheins. Urkundlich erscheint Plitterdorf erstmals im Jahr 730 n. Chr. und ist damit urkundlich der älteste Ort auf der Gemarkung Rastatts.
Rauental
Der Ortsteil Rauental liegt östlich von Rastatt und wird urkundlich erstmals im Jahr 1402 genannt. Der Ort ist aber weitaus älter, als die erste urkundliche Nennung es vermuten lässt. Rauental liegt an der "Badischen Spargelstraße", da aufgrund der sandigen Böden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg der Spargelanbau verstärkt wurde.
Wintersdorf
Der Ortsteil Wintersdorf liegt südwestlich von Rastatt nahe dem Rhein. Urkundlich erscheint der Ort erstmals im Jahr 799 n. Chr.
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