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Wissen | Alemannisch

Alemannisch

Ein Großteil der Bewohner Baden-Württembergs - insbesondere in Südbaden - spricht Alemannisch oder ein zumindest Alemannisch eingefärbtes Schriftdeutsch. Charakteristisch ist dabei die Aussprache von "sp" zu "schp" und "st" zu "scht". Je näher die Schweizer Grenze, desto stärker die kehlige Aussprache vieler Wörter, wie im Hotzenwald, Hochrhein und Teilen des Markgräflerlands. Es ist gleichzeitig der Übergang von Niederalemannisch (Ortenau) zu Hochalemannisch. Im Osten geht die alemannische Sprache langsam ins Schwäbische über, im Norden finden sich ab Baden-Baden und Raststatt zunehmend nordbadische, also fränkische bzw. pfälzische Einflüsse.

Die Sprache selbst entwickele sich aus der Sprache des Stamm der Alemannen. Die Alemannen waren ein germanischer Stammesverband, der in den bundesdeutschen Ländern Baden-Württemberg, im westlichen Bayern (Regierungsbezirk Schwaben), der heutigen Schweiz, im österreichischen Bundesland Vorarlberg und im Elsass ansässig war. Die Alemannen bildeten sich allerdings historisch vermutlich aus verschiedener sich nahe stehender elbgermanischer und suebischer Stammesgruppen. Dazu zählten z.B. Semmnonen und Juthungen, aber vor allem die Sueben. Die Bezeichnung Alemannen ist daher ein verallgemeinerter Sammelbegriff dieser Teilstämme. Er bedeutet im übertragenen Sinn "alle Männer".

Der alte ursprüngliche Stammesname der Sueben hat sich bis heute erhalten können und lebt in Form der Schwaben fort. Politisch hatte sich bereits im Mittelalter aus den nordöstlichen Alemannen das neu entstandene südwestdeutsche Herzogtum Schwaben herausgebildet, weshalb bis heute die Schwaben gerne als eine eigenständige Volksgruppe gesehen werden. Sie zählen aber historisch genauso wie die Südbadener, Elsässer und Schweizer zur alemannischen Volksgruppe und zur alemannischen Sprachfamilie. Der erste gesicherte schriftliche Beleg für den Stammesnamen der Alemannen stammt aus dem Jahre 289 n. Chr. In jenem Jahr wurde in Trier eine Lobrede auf Kaiser Maximianus gehalten und dabei erstmals der Name der Alemannen schriftlich erwähnt.

Die alemannischen Mundarten werden oft in fünf Hauptgruppen gegliedert. Von Nord bzw. Nordost nach Süd bzw. Südwest werden unterschieden schwäbisch, dass man vor allem in Württemberg und Bayern spricht. Niederalemannisch oder auch Oberrheinalemannisch spricht man im Elsass, Baden und in Basel, wobei viele das niederalemannische erst nördlich von Freiburg im Breisgau sehen. Bodenseealemannisch konzentriert sich auf den westlichen Bodenseebereich und den Hegau. In Vorarlberg, Lichtenstein und in nordöstlichster Schweiz schwätzt man Hochalemannisch. Höchstalemannisch konzentriert sich auf das Innere der Schweiz und Teile von Österreich, vor allem auf die klassischen Walserorte.

Der Dichter Johann Peter Hebel ist der bekannteste alemannische Mundartautor. Er wurde 1760 in Basel geboren und verstarb 1826 in Schwetzingen. Er arbeitete seit 1791 Lehrer am Gymnasium in Karlsruhe, 1808 bis 1814 als Gymnasialdirektor, 1819 war er evangelischer Prälat und Mitglied der Ständeversammlung. Alemannischer Mundartdichter schrieb er ab 1803 bildkräftig, mit heiteren und ernsten Szenen sowie Betrachtungen aus dem Alltag. Die Kurzerzählungen, als Kalendergeschichten im Rheinländischen Hausfreund erschienen, den Hebel 1808 bis 1815 herausgab, erlangten große Volkstümlichkeit.

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