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Freiburg St. Georgen

Sankt Georgen ist der flächenmäßig größte Stadtteil von Freiburg und entstand aus den drei Dörfern Uffhausen, Wendlingen und Hartkirch. Sankt Georgen bildete im Laufe der Zeit den Übernahmen einer Verbandsgemeinde der drei Dörfer. Der Stadtteil grenzt im Süden an die Gemeinden Ebringen sowie Schallstadt und im Südosten an die Gemeinde Merzhausen. Im Osten liegen die Freiburger Stadtteile Wiehre und Vauban, im Norden Haslach und Rieselfeld. Im Westen verläuft im Mooswald zwischen dem Eugen-Keidel-Thermalbad und den Schlatthöfen die Gemarkungsgrenze zu den ehemaligen Tunibergorten Tiengen und Opfingen. Der Stadtteil St. Georgen lehnt sich geographisch an den Nordhang des Schönbergs (644m) an.

Die ehemals selbstständige Gemeinde - im Alemannischen "Sankt Jerge" genannt - blickt auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurück und besitzt bis heute eine sehr große Rebfläche am Nordrand des Schönbergs. Dort werden vor allem Silvaner, Riesling und Gutedel angebaut werden. Historisch gesehen ist St. Georgen die Geschichte der Winzerdörfer Wendlingen, Hardkirch und Uffhausen. Doch die Nähe der einzelnen Dörfer führte bereits im Hochmittelalter dazu, dass sie sie sich zusammenschlossen. Vermutlich wurde St. Georgen schon vor der Zeit der alemannischen Landnahme bewohnt. Funde auf dem Schönberg selbst reichen bis in die Steinzeit zurück. Vermutlich bestand bereits zur Zeit der Kelten eine Siedlung am Fuße des Schönbergs. Ein Urnenfriedhof an der Ecke Blumenstraße zum Hartkirchweg bestädtigen die Anwesenheit der Kelten.

Ein Weg verband die keltischen Siedlungen im Süden des Breisgaus und im heutigen Markgräflerland mit anderen Siedlungen im nördlichen und dem Dreisamtal, wo mit dem Oppidum Tarodunum eine bereits bei den Römern und Griechen bekannte Siedlung lag. Aus dem alten Keltenweg am Fuße des Schönbergs wurde im 1. nachchristlichen Jahrhundert dann eine befestigte Römerstraße. Seit dieser Zeit war der Oberrhein bis ins 3. Jahruhundert unter römischer Herrschaft und ein rechtsrheinischer Handelsweg verlief von Basel über St. Georgen bis nach Offenburg/Straßburg. Spuren davon hat man bei Grabungen und Bauarbeiten am Fuße des nördlichen Schönbergs in den letzten Jahrzehnten immer wieder gefunden. Auch zahlreiche archäologisch gesicherte Funde in der Umgebung bezeugen eine Besiedelung der Gemarkung St. Georgens mit römischen Gutshöfen, die vermutlich vor allem Wein- und Obstanbau betrieben.

Die Endung "ingen" in Wendlingen deutet schließlich auf eine alemannische Siedlung aus dem 6. Jahrhundert hin. Später entstand unweit des Dorfes eine weitere Siedlung rund um die damalige Kirche, wo die Hardkirche (heute St. Georgskirche) überliefert ist. Erst im 8. Jahrhundert begannen die Alemannen damit, ihre Häuser rund um eine Kirche zu bauen. Bis zu jener Zeit pflegten sie noch ihren alten Glauben und ihre mitgebrachten Bautraditionen. Hardkirch wird erstmals im Jahr 804 n. Chr. in den Urkunden des Klosters St. Gallen genannt. Im frühen Mittelalter waren es auch hauptsächlich Klöster wie St. Gallen und Lorsch, später aber auch Günterstal und St. Peter, die Besitz in Hardkirch, Wendlingen und Uffhausen hatten. Uffhausen entwickelte sich entlang der alten Verbindungsstraße nach Basel, die heute noch Basler Landstraße genannt wird. Im 12. Jahrhundert kamen die Dörfer in den Besitz des St. Margarethenklosters in Waldkirch im Elztal.

Im Jahr 1178 ist das Kloster St. Margaretha in Waldkirch im Besitze von Hartkirch und Wendungen mit dem Dinghof, der mit der Pfarrei in Verbindung stand. Nach einem Zwischenspiel mit dem Freiburger Kartäuserkloster und dem Freiburger Aldelsgeschlecht der Schnewlins ging die Ortsherrschaft 1390 an das Freiburger Johanniterhaus über. Da sich aus diesem das Johanniterfürstentum Heitersheim entwickelte, gehört der Gemeindeverband St. Georgen, Uffhausen und Wendungen bis zum Jahre 1806 zum Johannitergroßpriorat Heitersheim. Dann ging St. Georgen schließlich an das Großherzogtum Baden über und war eine selbstständige Gemeinde. Große Grundherrschaften in St. Georgen gehörten vor allem den Klöster Günterstal und Adelhausen, das Gutleuthaus und das Heilig-Geist-Spital von Freiburg, sowie die Klöster Oberried, St. Märgen und Rottenmünster. Die Kriege im 17. und 18. Jahrhundert mussten die Bewohner St. Georgens mit aller Härte und Grausamkeit ertragen. Durchziehende Truppen zerstören Häuser, andere Truppen schlugen im Ort ihr Lager auf und hausten auf Kosten der St. Georgener.

St. Georgen verfügte über eine große Gemarkung, mit viel Wald und Wiesen. So schafften es die Bewohner trotz der Nähe zur Stadt Freiburg ihre Selbstständigkeit infrastrukturell und wirtschaftlich zu wahren. Doch im Jahr 1938 wurde St. Georgen zwangsweise nach Freiburg eingemeindet, obwohl die Bevölkerung dagegen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser Beschluss nicht mehr rückgängig, auch wenn es der Wunsch der Mehrheit der St. Georgener Bürger gewesen wäre. Vielleicht sind die St. Georgener auch deshalb bis heute mehr als anderswo daran interessiert, dass der historische Charakter des Stadtteils erhalten bleibt und nicht zur Bauland- und Nachverdichtungsspielwiese verkommt. Durch das milde Klima hier zwischen Schwarzwald und Rhein war die Landwirtschaft und der Weinbau über Jahrhunderte von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Mahl- und Ölmühlen sorgten für die Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte. Für eine Zeit lang wurde Bergbau am Nordrand des Schönbergs betrieben. Uum die Zeit des Zweiten Weltkrieges kam es kurzfristig zu einem Eisenerzabbau am Schönberg, wovoen heute noch zahlreiche Spuren in der Landschaft hinweisen.
Freiburg Sankt Georgen

Foto: Freiburg Sankt Georgen

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