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Wissen | Karl Friedrich von Baden

Karl Friedrich von Baden

Karl Friedrich von Baden, der spätere Markgraf von Baden-Durlach, Kurfürst und Großherzog von Baden, wurde am 22. November 1728 in Karlsruhe geboren. Sein Vater war der Erbprinz Friedrich von Baden-Durlach und seine Mutter Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien, Tochter des Prinzen Wilhelm Friso von Nassau-Dietz-Oranien. Sein Großvater war Karl Wilhelm von Baden (1679-1738) und hatte in Karlsruhe ein großes Lustschloss errichten lassen, so dass in der Folgezeit in der Nähe des Schlosses sich eine Stadt entwickelt hatte. Karlsruhe wurde schließlich Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach. Unter der Vormundschaft von Magdalena Wilhelmine von Württemberg wurde der erst neunjährige Karl Friedrich Markgraf von Baden-Durlach, nachdem im Alter von nur 9 Jahren sein Vater im Jahr 1738 gestorben war. Bis zur Erklärung seiner Mündigkeit 1746 unternahm er viele Bildungsreisen nach den Niederlanden, in das damals noch österreichische Belgien und nach Paris, bevor er selbst die Regierungsgeschäfte übernahm. Im Jahr 1751 heiratet Karl Friedrich von Baden Karoline Luise von Hessen-Darmstadt. Durch sie wurde der Karlsruher Hof zum Zentrum des geistigen Lebens und der Aufklärung. Seine Frau Karoline Luise stahl ihm sehr oft sogar die gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Die einst hessische Prinzessin war nämlich außergewöhnlich gebildet und vielseitig begabt. Wegen ihrer intellektuellen Kenntnisse und Fähigkeiten nannte man sie auch die "hessische Minerva". Sie malte, zeichnete und fertigte Radierungen in ihrer Freizeit. Ihr großes Interesse galt ebenso den Naturwissenschaften. Ihre umfangreichen Sammlungen begründeten die Gemäldegalerie, die heutige Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe und das dortige Naturkundemuseum.

Durch Verwaltungsreformen formte Karl Friedrich von Baden einen modernen Beamtenstaat. Er widmete sich auch intensiv der Rechtspflege und hatte ein besonderes Augenmerk auf die Wirtschaftsentwicklung seines badischen Landes. Im Jahr 1767 schaffte er die Folter ab. Im Jahr 1783 erließ Markgraf Karl Friedrich eine Verfügung, die im ganzen deutschen Reich für großes Aufsehen sorgte. Er hob die Leibeigenschaft auf und gestattete seinen Untertanen die Freizügigkeit. Seine Ehefrau Karoline Luise erlebte die Freudenfeiern anlässlich dieser epochalen Veränderungen nicht mehr, denn sie starb am 8. April 1783. Im Jahr 1787 ging Markgraf Karl Friedrich eine nicht standesgemäße Ehe ein. Seine neue Frau, Luise Geyer von Geyersberg und Reichsgräfin von Hochberg (1768-1828), war rund 40 Jahre jünger. Wegen des nicht ebenbürtigen Standes wurde sie dem Fürsten nur in morganatischer Ehe angetraut. Für sie wurde ab 1804 in den ehemaligen Gästeappartements im zweiten Obergeschoss des Schwetzinger Schlosses eine großzügige Wohnung eingerichtet. Nach dem Tod des letzten Markgrafen von Baden-Baden im Jahr 1777 waren die beiden Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach unter Karl Friedrich 1771 bereits wieder vereinigt worden. Die Französische Revolution ab 1789 verursachte in den folgenden Revolutionskriegen zunächst Gebietsverluste, hatte aber kaum innenpolitische Folgen. Nach dem Reichsdeputationsausschuss in Regensburg im Jahr 1803 wurde der Markgraf von Baden zum Kurfürsten ernannt. Dies geschah vor allem durch den Einfluss Napoleons, der in dem badischen Herrscherhaus einen idealen verbündetet sah. Der badische Erbprinz Karl von Baden wurde aus politischen Gründen unter anderem mit der Nichte und Adoptivtochter Napoleons, Stephanie de Beauharnais-Napoleon, zwangsweise verheiratet.

Napoleon suchte in jener Zeit mit mehreren älteren europäischen Dynastien familiäre Verbindungen einzugehen, um seine Machtposition zu stärken. Die badischen Soldaten hatten dafür an der Seite Napoleons in sämtlichen Kriegszügen zu kämpfen. Von den vielen Tausend badischen Soldaten kamen nur wenige wieder zurück in ihre Heimat. Im Jahr 1806 wurde Karl Friedrich schließlich zum Großherzog von Baden ernannt und sein Land war um ein Vielfaches größer geworden. Unter anderem erhielt der junge badische Staat im Zuge der Umgestaltung sämtlicher politischen Verhältnisse und Grenzen unter Napoleon einen Großteil der Gebiete des ehemaligen Vorderösterreich zwischen Rhein und Bodensee. Am 10. Juni 1811 starb der hoch betagte badische Landesfürst. Sein Grab befindet sich in der Schloss- und Stiftskirche St. Michael Pforzheim. Mit 73 Jahren Amtszeit gilt er als einer der am längsten regierenden Monarchen der Geschichte. Während seiner Amtszeit war aus einem kleinen zersplitterten Land mit knapp 90.000 Einwohnern der Kleinstaat "Großherzogtum Baden" mit zirka 1. Millionen Menschen entstanden. Nachfolger von Karl Friedrich von Baden war sein Enkel Karl Ludwig Friedrich von Baden.
Karl Friedrich von Baden

Foto: Karl Friedrich von Baden

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