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Wutachschlucht

Wutachschlucht

Die Wutach und ihre Nebenflüsse bilden eine großartige Urlandschaft mit wildromantischen Schluchten und urwüchsigen Wäldern. Es ist vor allem für Wanderer ein unvergessliches Erlebnis. Viele tausend Touristen durchwandern Jahr für Jahr die Wutachschlucht, ein einzigartiges Naturschutzgebiet und gewissenhaft gehütetes Wildflusstal des Südschwarzwalds. Die wichtigsten Quellbäche der Wutach sind Haslach und Gutach, die sich südöstlich des Titisees zur Wutach vereinigen. Nach weitem Bogen in östlicher Richtung und nach Süden mündet die Wutach knapp östlich von Waldshut in den Rhein.

Aussehen und Charakter des Flusses verändern sich auf seinem Weg zwischen Quelle und Mündung enorm. Als Gutach entwässert der Fluss er den Titisee, der wiederum sein Wasser, über den Seebach vom Feldberg bekommt. Der Name der Gutach ändert sich bei der Kappel-Gutachbrücke unterhalb von Neustadt. Aus der Gutach - was soviel wie "gute Ache" bedeutet - wird nach Vereinigung mit der Haslach die Wutach, was wiederum die "wütende Ach" bedeutet. Bis zum Beginn der Wutach hat man ein in durch den Wald friedlich fließendes Bächlein, dann aber einen wütend hinabstürzenden Fluss.

Die Wutach vertiefte mit seiner Kraft stets das Tal und hinterließ steile Talwände. Nach Aufnahme des Rötenbachs öffnet sich etwa bei der Burgruine Stallegg die Wutachschlucht. Besonders sehenswert ist das romantische Tal zwischen Bad Boll und Wutachmühle, wo die Wände sehr steil und schon manchmal fast senkrecht sind. Manchmal wird die Wutachschlucht auch der "Grand Canyon des Schwarzwaldes" genannt. Es ist und bleibt aber eines der besonderen Täler Mitteleuropas, das sich weder mit dem Grand Canyon noch anderen wildromantischen Tälern Europas und der Welt vergleichen lässt. Die Landschaft ist aus geologischer Sicht jung, gewissermaßen noch im Entstehen. Als einer der allerjüngsten Einschnitte in die Erdoberfläche entstand die Schlucht mittels schneller und sehr starker Flusserosion.

Irgendwann vor 80.000 bis 100.000 Jahren verstärkte sich die Erosionstätigkeit im Wutachgebiet urplötzlich. Die vom Feldberg in direktem Verlauf nach Osten durch die Blumberger Pforte und durch das Aitrachtal zur Donau strömende Wutach wurde nämlich von einem von Süden her mittels rückschreitender Erosion heranschreitenden Bach angezapft. Die Wutach war also eigentlich ein Quellfluss der Donau und könnte sogar ohne Weiteres die Diskussion um die wahre Donauquelle gewinnen, liegt sie dich im Vergleich zu Donaueschingen, Briach- und Bregquelle am weitesten entfernt. Das anzapfende Bächlein hat sich vom südlichen Hochrhein her die "Feldberg-Donau" regelrecht herangeschlichen und brach irgendwann einen Durchgang nach Süden auf. Der sehr viel tiefer gelegenen Hochrhein zog dann das Wasser der Feldberg-Donau (heutige Wutach) zum Rhein hinunter. Die Anzapfung ereignete sich in der Nähe von Achdorf, zwischen der Stadt Blumberg und seinem heutigen Ortsteil Aselfingen.

Den Kampf um die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein erkennt man heute bis in den Hohen Schwarzwald. Rund 25 Kilometer weit ist die rückschreitende Erosion im Wutachgebiet bis in die Gegend von Neustadt und Lenzkirch vorgedrungen. Das frühere Bett der Donau-Wutach ist allerdings nur noch in Resten erkennbar. Der rund 15 Kilometer lange verbleibende Flussabschnitt der Urdonau von Blumberg bis östlich von Geisingen trocknete nach der Anzapfung aus. Im Lauf der Jahrtausende bildeten sich dort vor allem beim Blumberger Ortsteil Zollhaus umfangreiche Hochmoore. Im unteren Teil des breiten Urdonautales fließt jetzt das Flüsschen Aitrach zur Donau. Die ehemalige Feldberg-Donau, die heutige Wutach und die Wutachschlucht gelten als Lehrbeispiel für Flussanzapfung durch rückschreitende Erosion und Verlegung der Wasserscheide. Als geologischer Beweis für diese Anzapfung gilt unter anderem Feldberg-Gestein, dass man als Geröll in der Blumberger Pforte, hoch über der heutigen Wutach, bei Grabungen vorfand.

Das Wutachtal durchschneidet mächtige Gesteinsschichten. Sie können erdgeschichtlich in die Zeit vom Weißen Jura bis hinab zum granitenen Grundgebirge eingeordnet werden. In den zum Teil sehr rutschigen Gesteinen des Lias haben die Hänge noch keine Stabilität, so dass es immer wieder zu Bewegungen und Abrutschungen des Gesteins kommen kann. Wo die Wutach die 150 bis 200 Meter dicken Muschelkalkschichten durchschneidet, prägt leicht lösliches Kalkgestein die Landschaft und eine Fülle der für Kalk typischen Phänomene wie Spalten, Schlucklöcher, Erdfälle und Trockentäler kommen zum Vorschein. Einige der im Kalk entstandenen Höhlen sind vom Wutachtal her einzusehen oder manche sogar zugänglich. Sie heißen dann z.B. Münzloch bei Bad Boll, Geisloch bei Dietfurt oder Eisbärenloch. Versickerndes Wasser und in Karstquellen wieder hervortretendes Wasser gehören ebenfalls zu den mit Verkarstung im Kalk bezeichneten Erscheinungen. Die bekannteste Versickerungsstelle von Wutachwasser ist oberhalb vom Rümmelesteg. Das Wasser kommt etwa 2 Kilometer weiter flussabwärts der Wutach aus Felsspalten wieder zum Vorschein.

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