Schatzkammer Münster Reichenau

Zahlreiche Stiftungen mehrten im Mittelalter die Bestände des einst berühmten Kirchenschatzes der Reichsabtei Reichenau. Die heutige Schatzkammer bewahrt die bedeutendsten Teile des verbliebenen einstigen Kirchenschatzes auf, denn ein Teil des Münsterschatzes wurde über die Jahrhunderte geplündert, eingeschmolzen, geklaut oder zerstört. Zu den besonderen Höhepunkten des Münsterschatzes gehören der so genannte "Krug der Hochzeit zu Kanaa" aus dem 5. Jahrhundert, ein spätantikes Marmorgefäß zum Mischen von Wasser und Wein, zwei Vortragekreuze und fünf gotische Reliquienschreine aus der Glanzzeit des Klosters, darunter der Markusschrein aus dem 14. Jahrhundert, das Kopfreliquiar des Heiligen Bartholomäus aus dem 14. Jahrhundert, ein gotisches Ciborium mit spätantikem Elfenbeingefäß, ein Abtstab von 1351, ein spätgotischer Bucheinband des 15. Jahrhunderts, Monstranzen und Kelche, Weihrauchgefäße, Messgewänder sowie die Glasfenster von 1556 aus dem Chor des Reichenauer Münsters. Die des Münsters Reichenau Schatzkammer wurde ab 1443 mit dem Chorneubau der alten Abteikirche zu Reichenau-Mittelzell als spätgotische Sakristei unter Abt Friedrich von Wartenberg (1427-1453) errichtet.