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Radolfzell | Radolfzell am Bodensee
Radolfzell am Bodensee

Radolfzell am Bodensee

Radolfzell am Bodensee ist eine Stadt am Westufer des Bodensees (Untersee, Zeller See und Gnadensee), eingebettet zwischen Bodensee, Höri, Hegau und Bodanrück. Die Stadt liegt zwischen den benachbarten Städten Konstanz und Singen am Hohentwiel. Radolfzell ist nach diesen die drittgrößte Stadt im Landkreis Konstanz. Um 826 n. Chr. gestattete der Reichenauer Abt Erlebald dem Veroneser Bischoff Radolt, am Ufer des Untersees eine Kirche und Klerikerwohnstätte zu erbauen. Das Land gehörte seit dem 8. Jh. dem Inselkloster Reichenau, das nur wenige Kilometer von Radolfzell entfernt liegt.

In dieser nach ihm benannten "Cella Ratoldi" verbrachte der Gründer Bischoff Radolt nach dem Verzicht auf das Bistum Verona im Jahr 840 seinen Lebensabend. Aus der Zelle entwickelte sich der Handelsplatz Radolfzell, der durch die 1100 erfolgte Marktrechtsverleihung begünstigt wurde. Im Jahr 1267 wurden dem wirtschaftlich aufblühenden Radolfzell von Abt Albrecht von Ramstein städtische Freiheiten verliehen, eine mittelalterliche Befestigung schützte den Ort. Der Konstanzer Bischof Heinrich von Klingenberg verkaufte als Gubernator der verschuldeten Abtei Reichenau 1298 mit einigen anderen Orten auch die Vogtei über Radolfzell an das Haus Habsburg.

Im Jahr 1415 erhielt Radolfzell als Folge der Ächtung des Herzogs. Friedrichs IV. von Österreich die Reichsfreiheit. Dieser hatte kurz zuvor dem auf dem Konstanzer Konzil anwesenden Papst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen. Der in Freiburg verhaftete Papst wurde vom 18.5. bis zum 15.6.1415 in der Radolfzeller Burg als Gefangener des Konzils festgehalten. Obwohl die Stadt 1455 wieder unter österreichische Herrschaft kam, erwarben die Bürger zu den bisherigen Vorrechten neue Privilegien. Dazu gehörten vor allem die Vogtei und die damit verbundene hohe Gerichtsbarkeit über die Stadt.

Im Bauernkrieg war Radolfzell ein bedeutender Ort als Zufluchtsstätte für den regionalen Adel aus dem Hegau und unüberwindliches Widerstandszentrum gegen die Aufrührer. Die Stadt hielt einer zehnwöchigen Belagerung stand und wurde letztendlich durch ein Entsatzheer des Schwäbischen Bundes befreit. Im 16. Jahrhundert vergrößerte Radolfzell auf dem Höhepunkt durch Zukauf mehrerer Dörfer seine Grundherrschaft. Der 30igjährigen Krieg leitete in Radolfzell den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang ein. Erst mit der Schaffung besserer Verkehrsverbindungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts und der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Basel-Radolfzell-Konstanz sowie Offenburg-Konstanz im Jahre 1866, mit der Errichtung größerer Industrieanlagen und durch die Förderung des Fremdenverkehrs begann ein neues Aufblühen der Stadt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging Radolfzell an das Land Baden. Vor rund 30 Jahren wurden folgende Gemeinden bzw. Gemeindeteile Stahringen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Böhringen nach Radolfzell eingegliedert. Durch die Vergrößerung wurde Radolfzell 1975 zur Großen Kreisstadt erhoben.

Böhringen
Der Stadtteil Böhringen liegt westlich von Radolfzell. Ur- und frühgeschichtliche Funde auf Gemarkung Böhringen aus der Bronze-, der Hallstatt- und der Alemannenzeit deuten auf eine lange Besiedlungsgeschichte dieses Ortes. Das im Jahr 1243 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Böhringen war vom 8. Jahrhundert n.Chr. bis 1421 im Besitz des Klosters Reichenau und ging in jenem Jahr pfandweise, 1538 endgültig an die Stadt Radolfzell über.

Güttingen
Der Stadtteil Güttingen liegt etwa 5 km nördlich von Radolfzell an der Nahtstelle zwischen der Hegauvulkanlandschaft und der Landzunge des Bodanrücks. Bis in die Hallstattzeit reichen die Zeugnisse einer Besiedlung rund um Güttingen zurück. Von Bedeutung ist ein frühalemannischer Reihengräberfriedhof, welcher ins 6. Jh. n. Chr. zurück geht. Urkundlich erscheint Güttingen erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters St.Gallen im Jahr 860 n. Chr.. Die Eingemeindung nach Radolfzell erfolgte 1975.

Liggeringen
Der Stadtteil Liggeringen ist der höchst gelegene Stadtteil von Radolfzell. Er liegt zwischen 540 und 690 m ü.d.M. am Südhang des bis zu 700 m hohen Bodanrück, einer hügeligen Erhebung zwischen dem Überlinger See und dem Untersee. Obwohl der Ortsname erst 946 n. Chr. in einer Urkunde genannt wird, fand die erste Besiedlung der Gemarkung durch Alemannen schon einige Jahrhunderte vorher statt. Im Rahmen der Verwaltungsreform wurde die selbstständige Gemeinde 1974 in die Stadt Radolfzell eingegliedert.

Markelfingen
Der Stadtteil Markelfingen liegt am Südhang des Bodanrücks - zwischen Untersee und Mindelsee. Es ist ein anerkannter Ferien- und Erholungsort, umgeben von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten. Das Markelfinger Gebiet ist uraltes Siedlungsland, deren Wurzeln eine jungsteinzeitlichen Uferrandsiedlung war. Für fast 1100 Jahre gehörte Markelfingen zum Kloster Reichenau. Markelfingen kam im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1974 zur Stadt Radolfzell.

Möggingen
Der Stadtteil Möggingen liegt idyllischer am Naturschutzgebiet Mindelsee. Fast 5000 Jahre alte Funde belegen Pfahlbauten in der Jungsteinzeit am Mindelsee. eine erste urkundliche Erwähnung geht in das Jahr 860 zurück. Seit 1974 ist Möggingen in der Stadt Radolfzell als Ortsteil eingegliedert.

Stahringen
Der Stadtteil Stahringen liegt im Tal zwischen Überlinger See und Untersee nördlich von Radolfzell. Als "Stalringin" tritt der im 12. Jahrhundert Ortsname in einer alten Klostergeschichte von Petershausen erstmals auf. Lange Zeit war Stahringen ein ritterschaftliches Dorf der Herren von Homburg, ehemalige Ministerialen des Bischofs von Konstanz, die im 11. Jahrhundert auf einem steil zum Ort abfallenden Bergsporn mit dem Bau einer Burganlage begonnen hatten. Bis zur Kreisreform des Jahres 1973 gehörte Stahringen dem Landkreis Stockach an. Dann folgte die Zuordnung zum Landkreis Konstanz. Seit 1974 ist Stahringen ein Stadtteil von Radolfzell.
Radolfzell am Bodensee

Foto: Radolfzell am Bodensee

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