Schwäbischer Bund
Der Schwäbische Bund wurde im Jahr 1487 in Esslingen ins Leben gerufen. Die treibende Kraft zur Gründung des Bundes, der unter anderem aus den schwäbischen Reichsstädten, der Rittergesellschaft St.-Georgs-Schild, dem Grafen Eberhard V. im Bart und dem Erzherzog Sigmund von Tirol und Vorderösterreich bestand. Der Sinn und Zweck des Schwäbischen Bundes war vor allem, einen wirkungsvollen Gegenpol zu den immer stärker werdenden Bayern im Osten und den Eidgenossen im Süden zu bilden.Ein weiterer wichtiger Grund war den im Jahr 1486 nur auf 10 Jahre festgelegten Frankfurter Landfrieden militärisch und politisch zu sichern. Der Bund, der hauptsächlich von Graf Haug von Werdenberg veranlasst wurde, schützte jedoch nicht nur das Gebiet der Schwaben, sondern dehnte sich bald auch über die Landesgrenzen hinweg aus.
Zuwachs bekam der Bund durch die Erzbischöfe von Mainz und Trier und durch die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und Bayreuth. Durch den Schwäbischen Bund sicherten sich auch die Habsburger ihre Vorherrschaft in Süddeutschland (Vorderösterreich).
Selbst nach dem Ablauf des 10jährigen Landfriedens hatte der Schwäbische Bund noch Bestand. Die Eidgenossen kehrten, nach dem im Reichstag zu Worms 1495 der Allgemeine und Ewige Landfrieden ausgesprochen wurde, dem Bund endgültig den Rücken, da sie sich den Beschlüssen nicht unterwerfen wollten.
Die Vertreibung Herzog Ulrichs aus Württemberg im Jahr 1519 und die Unterdrückung des Bauernkrieges in Schwaben und Franken waren wohl die wichtigsten Großtaten des Schwäbischen Bundes. Nach dem Verkauf Württembergs im Jahr 1520 an Kaiser Karl V. von Österreich war der Schwäbische Bund nun die wichtigste Säule der Habsburger und zugleich für Österreich die Einrichtung, um Württemberg auch weiterhin politisch zu kontrollieren.
Ohnehin hatte sich der Schwäbische Bund im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Instrument habsburgerischer und fürstlicher Interessen entwickelt. Der Bund löste sich nach 46jähriger Bestandszeit im Jahr 1534 auf.
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