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Wissen | Heinrich Hansjakob (1837-1916)

Heinrich Hansjakob (1837-1916)

Heinrich Hansjakob war ein katholischer Pfarrer, Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker. Er wurde als Sohn eines Bäckermeisters und Gastronomen am 19. August 1837 in Haslach im Kinzigtal geboren. Später besuchte er in Rastatt das Gymnasium. Nach dem Abitur begann Heinrich Hansjakob das Studium der Theologie und der Philologie an der Universität Freiburg. Ab 1865 promovierte er in Tübingen mit einer historischen Abhandlung über die Grafen von Freiburg, einem Adelsgeschlecht, das im 13. Und 14. Jahrhundert sein Machtzentrum im Breisgau hatte. Nach dem Studium war er zunächst Lehramtspraktikant am Gymnasium Donaueschingen und übernahm ab 1865 die Leitung der Höheren Bürgerschule in Waldshut. Am 6. August 1863 war bereits die Priesterweihe erfolgt. Weil er offen seine christlich-demokratische Meinung vertrat, wurde er während der Zeit des so genanten Kulturkampfes im Großherzogtum Baden aus der Liste der akademisch gebildeten Lehrer gestrichen. Er verbüßte sogar eine vierwöchige Haftstrafe in der Festung Rastatt.

Auf eigenen Wunsch übernahm Heinrich Hansjakob am 1869 die Pfarrstelle in Hagnau am Bodensee an. Zwischen den Jahren 1871 und 1880 war er zugleich Landtagsabgeordneter im badischen Parlament. Über die seelsorgerische und politische Tätigkeit hinaus interessierte er sich auch sehr für den Weinbau, der sich in dieser Zeit in großer Not befand. In den Städten schossen zahlreiche Bierhäuser und Brauereinen aus dem Boden, der Wein als Konsum- und Genussgut geriet ins Abseits. Nach langer Vorbereitung gründete er am 3.11.1881 die erste badische Winzergenossenschaft. Weitere Gründungen erfolgten in den nächsten Jahren in der südbadischen Umgebung. Obwohl Heinrich Hansjakob im Jahr 1884 eine Stelle an die Stadtpfarrei St. Martin in Freiburg annahm, behielt er den Vorsitz bei der Winzergenossenschaft Hagnau bis 1889. In der Folgezeit entwickelte sich der Pfarrer Hansjakob zu einem beliebten Volksschriftsteller. Er schrieb über siebzig Bücher. Ab seinem 30. Lebensjahr veröffentlichte er quasi fast jedes Jahr ein Buch. Manchmal gab er in einem Jahr sogar mehrere Bücher heraus. Die Auflagen seiner Bücher erreichten schon zu seinen Lebzeiten die Grenze über eine Million verkaufter Exemplare.

Am bekanntesten wurde Heinrich Hansjakob durch seine zahlreichen Volks- und Geschichtsbücher. Sie sind, aus sozialkultureller Sict von ganz besonderer Bedeutung. In diesen Büchern spiegeln sich die Vielfalt des Lebens und der Alltag des einfachen Volkes, der Leute im mittleren Schwarzwald in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie das Landvolk arbeitete, wie es feierte und tanzte, wie es dachte, einfach wie es lebte. Seine Geschichten zählen heute noch zu den wichtigsten Fundgruben, nicht nur für den Volkskundler und Brauchtumsforscher, sondern für jeden, der sich mit der Geschichte des Schwarzwaldes und seiner Bewohner beschäftigt. Seinen Lebensabend verbrachte er ab 1913 in seinem Alterssitz in Haslach im Kinzigtal, wo er am 23. Juni 1916 verstarb.
Heinrich Hansjakob

Foto: Heinrich Hansjakob

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