Münstermarkt Freiburg
Auf dem Freiburger Münsterplatz findet von Montag bis Samstag der Wochenmarkt statt. Das vielfältige Angebot ist tendenziell in zwei Märkte gegliedert. Auf der Nordseite des Münsterplatzes ist der Bauern- und Erzeugermarkt, auf der Südseite ein Händlermarkt. Dazwischen vor dem Freiburger Münsterturm - der erste in der europäischen Gotik mit einer Maßwerkpyramide - stehen Stände der Blumen- und Gärtnereierzeuger.Die Südseite des Münstermarktes wird geprägt durch Produkte wie Käse, Oliven, exotische Früchte, Gewürze, Holzspielzeug, Keramik, Bürsten und Strohfinken. Auf der Nordseite verspeist man mit Vorliebe die "Lange Rote" im Weckle, mit Zwiebel oder ohne. Die Stände der Bauern aus dem Dreisamtal, dem Markgräflerland und dem Kaiserstuhl bieten je nach Jahreszeit Gemüse und Obst aus der Region an. Samstags gibt es beim Freiburger Fischbrunnens den bekanntesten Käsekuchen der Stadt in verschiedenen Variationen. Der Rhythmus der Jahreszeiten begleitet den Münstermarkt schon seit seinem Beginn.
Die Wurzeln des Marktes reichen bis ins Jahr 1120 zurück, als die Stadt Freiburg als Marktstätte gegründet wurde. Damals war der Platz rund um das Münster allerdings nicht der Hauptmarkt. Das lag vor allem daran, dass die Kirche von einer mannshohen Mauer umschlossen wurde und sich direkt am Münster der Friedhof befand. Zudem war das Münster im Hochmittelalter eine Baustelle, Der Markt erstreckte sich daher zu dieser Zeit vom Martinstor über die heutige Kaiser-Joseph-Straße hin und führte teilweise in die angrenzenden Straßen wie die Salzstraße.
Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts verlagerte sich das Marktgeschehen zunehmend an den Fuß des Münsters. Dies zeigen auch Kontrollmaße wie Elle, Zuber und die Brotmaße am Fuße des Münsterturms, die im 15. Jahrhundert in Stein gemeißelt wurden, um Marktstreitigkeiten zu regeln. Die Aufwertung des Münsterplatzes wurde durch die Fertigstellung des Chores ab dem 14. Jahrhundert und die Aufhebung des Friedhofes im 16. Jahrhundert beflügelt. Das Aussehen des Platzes wurde durch die Hinwendung der angrenzenden Gebäude zur Kirche hin positiv beeinflusst. Es entstanden Prachtbauten wie das Historische Kaufhaus, das Freiburger Kornhaus oder das Haus zum Ritter. Als die alte Friedhofsmauer samt der Gräber im Jahr 1785 abgebaut wurde, verlagerte sich das gesamte Marktgeschehen rund um das Münster, das Marktzentrum war geschaffen und so hat es sich bis heute erhalten.
Allerdings mit dem Anstieg der Einwohnerzahl herrschte dann im 19. Jahrhundert solch ein Gedränge, das man 1841 beschloss, Teile des Marktes auszulagern. Der Holzmarktplatz Freiburg entstand südlich des Martinstores, der Kartoffelmarkt Freiburg zwischen Gauch- und Schiffstraße. Zeitgleich fing man erstmals an, den Münsterplatz mit Rheinkieseln zu bepflastern. Als in den 1970er die Freiburger Altstadt zur Fußgängerzone umgewandelt wurde, bekam die Pflastertradition neuen Auftrieb und der Münsterplatz erhielt seinen heutigen vollständigen Bodenbelag.
Aktuelle Informationen über Öffnungszeiten, Beschicker und mehr findet man auf der Homepage der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH. Das Marktbüro befindet sich im Freiburger Historischen Kaufhaus an der Südseite des Münsterplatzes.
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