Kaiser-Joseph-Straße Freiburg (Kajo)
Zu den wichtigsten Straßen Freiburgs seit dem Mittelalters zählt die Kaiser-Joseph-Straße, im Volksmund auch kurz und knackig "Kajo" genannt. Sie beginnt bei der Dreisam im Süden des Altstadtbereichs und endet am Siegesdenkmal im Norden. Dort schloss bis ins 17. Jahrhundert ein Stadttor den Innenstadtbereich ab. Als der Markt Freiburg im Jahr 1120 durch die Zähringer Herzöge gegründet wurde, kreuzten sich die zwei Hauptstraßen am heutigen Bertoldsbrunnen. Während die Salzstraße und heutige Bertoldstraße bereits als alte Handelswege bestanden, was man auch heute noch am kurvigen Verlauf erkennen kann, wurde die Kaiser-Joseph-Straße - bis im 17. Jahrhundert noch "Große Gass" genannt - als große Straße von Norden nach Süden als Marktstraße neu angelegt.Hier fand seit der Stadtgründung der Handel statt, wurden Waren und Dienstleistungen ausgetauscht. Auch die Märkte, wie Fischmarkt, Holzmarkt und Tiermarkt wurden zu festen Terminen in der "Großen Gass" abgehalten. Am nördlichen Ende der "Kajo" steht schon seit dem 15. Jahrhundert der Basler Hof. Der einstige Wohnsitz des Basler Domkapitels und Hotel für Kaiser und Ludwig dem XIV. war auch Sitz von Polizei und Ämtern, die Stadt und Land regierten. Die Namenänderung von "Große Gass" zu Kaiser-Joseph-Straße geht ins 18. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1777 hielt sich der Kaiser Joseph II. in Freiburg auf. Viele Kneipen und Hotels befanden sich in jener Zeit in der "Großen Gass". Auch der Kaiser nächtigte in einem Hotel mit dem Namen "Zum Storchen" und seit jener Zeit taufte man die "Große Gaß" dem Kaiser zu Ehren in Kaiser-Joseph-Straße um. Seit dem 22. November 1973 ist die Kaiser-Joseph-Straße zwischen Martinstor und Siegesdenkmal nur für den öffentlichen Nahverkehr und Fußgänger zugänglich, der motorisierte Individualverkehr wurde aus der Straße verbannt. Seither ist die alte Straße wieder in den Mittelpunkt der Stadt gerückt.
Siehe auch ...
Straßen
Sehenswürdigkeiten
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» Deutsche Bank Kaiser-Joseph-Straße
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