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Fastnachtsmuseen in Baden-Württemberg

Freiburg | Ebnet (Dreisamtal) | Ebnet im Dreisamtal

Ebnet im Dreisamtal

Im Freiburger Osten, hinter Strandbad und dem Stadion des SC Freiburg, beginnt der Stadtteil Ebnet. Der Stadtteil am Westrand des Zartener Beckens dehnt sich vom Südrand des Roßkopfmassivs an der Eschbachmündung in die Dreisam über die Dreisamterrasse nach Osten aus. In früherer Zeit richteten Überschwemmungen der Dreisam immer wieder verheerende Zerstörungen auf der Gemarkung von Ebnet an. Seit 1899 gab es in Ebnet die Ebneter Rehmatten-Genossenschaft, die für die Pflege der Wasserbauanlagen und Wehre zuständig war. Bereits im 12. Jahrhundert wird Ebnet im Besitz des Klosters St. Peter erwähnt. Dort erscheint der kleine Ort am Eingang zum Dreisamtal im Jahr 1113 in den Urkunden als "Ebenote". Das Kloster St. Peter selbst ist eine Gründung der Zähringer Herzöge, in deren Besitz Ebnet im 12. Jahrhundert war. Darüber hinaus ist bekannt, dass im 10. und 11. Jahrhundert der Abt von Einsiedeln Gerichtsherr der Höfe auf der späteren Ebneter Gemarkung und vom benachbarten Eschbach war. Vor Ort setzte man die Ritter von Falkenstein als Lehnsnehmer ein. Die Ritter bzw. Herren von Falkenstein waren im 12. und 13. Jahrhundert mit zahlreichen Gütern im Dreisamtal ausgestattet und als Ministeriale der Zähringer für den Ausbau und die Urbarmachung des Dreisam- und Höllentals sowie der Hochebenen im Schwarzwald bertraut. Nach dem Aussterben der Zähringer Herzöge übernahmen die Grafen von Urach ab 1218 die Herrschaft über Ebnet im Dreisamtal. Sie waren ein ursprünglich schwäbischen Herzoggeschlechts, das sich fortan Grafen von Freiburg nannten.

Später übertrugen die Grafen ihren Besitz um das Jahr 1350 an das einflussreiche Freiburger Patriziergeschlecht Schnewlin-Landeck weiter, die im Dreisamtal für einige Jahrhunderte eine wichtige Rolle spielen sollten und überall im Breisgau Besitz erwarben. Sie lösten damit die Vormachtstellung der Herren von Falkenstein ab, die zwar noch im Besitz eines Teiles von Ebnet blieben, aber der Legende nach zu Raubrittern verkamen waren. Die letzte Vertreterin der einflussreichen Schnewlins-Landecks, Anna von Landeck, heiratete im Jahr 1568 den Freiherrn Friedrich von Sickingen-Hohenburg und übertrug damit den Besitz des reichen Familienstamms in die neue Ehe. Die Herren von Sickingen, ein altes Adelsgeschlecht aus dem fränkischen Raum, bauten sich nun ein neues Schloss in Ebnet und hatten für lange Zeit dort ihre Sommerresidenz. In den Wintermonaten zogen sie es vor, in der Freiburger Salzstraße zu wohnen, wo sie ebenfalls ein Haus besaßen (heutiges Landgericht). Durch ihren Macht- und Besitzausbau im Dreisamtal schafften sie es sogar, hin und wieder Präsident der Breisgauer Ritterschaft zu werden.

Das heutige Barockschloss in Ebnet wurde von Johann Sebastian von Sickingen-Hohenburg in Auftrag gegeben und um 1748 neu erbaut. Architekt und Bauherr war ein Basler mit dem Namen Fechter. Unterstützung im künstlerischen Bereich bekam er von Christian Wentzinger, einem der bedeuternsten Barockkünstler der Region. Unter anderem stammen von ihm die menschengroßen Plastiken aus Sandstein. Heute sind sie allerdings durch Duplikate ersetzt, um sie vor Verwitterung zu schützen. Nachdem der Breisgau im Jahr 1806 badisch wurde, ging auch die gesamte Grundherrschaft der Herren von Sickingen in den Besitz des Badischen Staates über. Die Sickinger verkauften nun ebenfalls ihr Schloss an den badischen Staat und dieser wiederum verkaufte das Schloss an die freiherrliche Familie Gayling von Altheim. Das Schloss ist heute noch im Besitz der Adelsfamilie. Seit 1974 gehört Ebnet als Ortsteil zu Freiburg.
Ebnet (Freiburg im Breisgau)

Foto: Ebnet (Freiburg im Breisgau)

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