Ebringen im Breisgau
Das alte Winzerdorf Ebringen liegt in einer ansteigenden Talmulde am westlichen Schönberg (644m), umgeben von Rebterrassen und Laubwäldern. In der baden-württembergischen Verwaltungsgliederung gehört Ebringen zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald innerhalb des Regierungsbezirks Freiburg.Urkundlich wurde Ebringen bereits im Jahr 720 n. Chr. erwähnt. Doch die Endung "ingen" im Ortsnamen deutet auf eine alemannische Besiedlung aus dem 5. Jahrhundert hin. Zahlreiche archäologische Funde aus der Umgebung machen sogar eine fast durchgängige Besiedlung seit der Steinzeit wahrscheinlich. Das alemannische Gräberfeld im Gewann Scharretenacker wurde bereits 1825 entdeckt. Als eines der ersten Gräberfelder Südbadens wurde es systematisch erkundet und 1991 in einer Notgrabung weiter erforscht. Es weist nicht weniger als 200 Grabstellen auf, deren Belegung den Zeitraum vom späten 6. bis ins frühe 8. Jahrhundert umfasst.
Über die Jahrhunderte gehörte Ebringen dem Kloster St. Gallen und bildete das Zentrum der Herrschaft Ebringen zusammen mit Norsingen. Seit dem Hochmittelalter steht oberhalb von Ebringen die Schneeburg (Ebringen). Deren Herren von Hornberg (Schwarzwald) als Erbauer hatten hatten für eine Zeit die Vogteirechte über Ebringen, bis die Burganlage im Bauernkrieg zerstört wurde. Grundbesitz hatten im Ort auch zahlreiche Klöster der Region wie das Kloster St. Peter im Schwarzwald, das Kloster St. Trudbert im Münstertal und das Kloster St. Ulrich im nahen Möhlintal. Auch das Freiburger Kloster Adelhausen hatte einen Hof in Ebringen. Während des Dreißigjährigen Krieges war der Westhang des Schönbergs Schauplatz einer blutigen Schlacht zwischen Franzosen und Bayern, der so genannten Schlacht bei Freiburg. Ebringen wurde, wie alle Dörfer rund um den Schönberg, bei den Kämpfen stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 1806 ging Ebringen an das Großherzogtum Baden über, gehörte ab 1810 zum Bezirksamt Freiburg, später Landkreis Freiburg und seit 1973 zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Vor der mittelalterlichen Kirche von Ebringen stehen zwei schöne Heiligenfiguren, welche die Immaculata und den Heiligen Joseph darstellen. Die Kirchendecke hat der Freiburger Künstler Hans Caspar Brentzinger bemalt. Das Hauptmotiv des Hochaltars sind der heilige Josef an der Krippe und die Mutter Gottes. Unter den Hirten des Kunstwerkes sieht man einen Hirtenbub aus Ebringen, der dem göttlichen Kind einen Apfel schenkt. Mitten im Ort steht auch das Ebringer Schloss, in dem heute das Rathaus der Gemeinde untergebracht ist. Sehenswert sind vor allem der Bürgersaal und die Statthalterräume mit ihren prächtigen Stuckdecken. Von Ebringen aus führt ein gemütlicher Fußweg zur Berghauser Kapelle, die der Wallfahrt "Maria vom guten Rat" gewidmet und im Stil des Rokoko ausgestattet ist.
Unterer Schönberghof
Der Untere Schönberghof Ebringen gehörte einst zur Burgruine Schneeburg und diente zur Versorgung der Burgbewohner.
Oberer Schönberghof
Vom Oberer Schönberghof aus wurden die Wiesen und Wälder auf dem oberer Schönberg (644m) bewirtschaftet und verwaltet.
Berghausen
Ehemalige Siedlung oberhalb von Ebringen, von der heute nur noch die Berghauser Kapelle steht.
Talhausen
Südlich vom Ortskern erstreckt sich entlang des Nußbachtal der Ortsbereich Ebringen-Talhausen.
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