Radolfzell
Kostbare Handschriften des 16. Jahrhunderts
Seit Juni 2010 hatte sich Kulturreferent Karl Batz um das „Cantatorium officii festivum“ aus dem Jahr 1558 aus dem Besitz der Hessischen Landesbibliothek Darmstadt bemüht. Deren Chefrestaurator überzeugte sich vor Ort von der Erfüllung der konservatorischen Auflagen für das kostbare Werk. Diese sehr schöne Handschrift auf Pergament wurde von dem Konventualen Adamus Bollinger gefertigt, der den nach Radolfzell geflohenen Mönchen des Klosters St. Georg in Stein am Rhein angehörte. In dem Werk sind rund 70 Feste des Kirchenjahres mit den jeweiligen Liedanfängen mit gotischen Hufnagelnoten auf schwarzem Fünfliniensystem verzeichnet. Neben den großen Kirchentagen wie Ostern und Pfingsten finden sich auch spezielle Radolfzeller Feste wie das Hausherrenpatrozinium („In festo patronum Theoponti et Senesii“) oder der Festtag des heiligen Zeno („De St. Zenone patrone istius ecclesie“). Die Initialen sind zum Teil mit sehr kostbaren farbigen Miniaturen verziert, wobei besonders die Initialmalereien der Hausherrengedenktage bemerkenswert sind. Durch die spätere Einbringung in die Sonderausstellung kann man diese und die zweite Handschrift noch über das große Hausherrenfest am dritten Juliwochenende hinaus sehen.
Mit dem „Missale Romanum“ aus dem Jahr 1605 wird eine weitere handschriftliche Kostbarkeit aus dem Besitz des Radolfzeller Münsters präsentiert. „Sie gehört zu unserem Münsterschatz mit vielen bedeutenden Kunstwerken, die in der weiten Region ihresgleichen suchen“, betonte Münsterpfarrer Michael Hauser. Ursprünglich wurde das Missale von Papst Pius V. (1566-1572) in Folge des Trienter Konzils herausgegeben. Eine unter Papst Clemens VIII. 1604 gedruckte Neuauflage diente 1605 dem Radolfzeller Priester Laurentius Noschius als Vorlage für eine in kleiner und schreibhandwerklich wunderbarer Gänsekielschrift gefertigte Kopie. „Diese sehr aufwändig gestaltete Handschrift zeigt über fast 500 Seiten eine handwerkliche Meisterleistung ohne gleichen, vor der ich einen unglaublichen Respekt habe “, so Karl Batz. Noschius – mit bürgerlichem Namen Lorenz Nosch - bezeichnet sich selbst auf der Titelseite als Radolfzeller (“Cellensi“) und als Priester („Presbyter“).
In den öffentlichen und buchbaren Führungen durch die hochkarätige Sonderausstellung mit wertvollen Gefäßen, Monstranzen, Reliquiaren, Gemälden und Skulpturen werden diese kost-baren Handschriften ausführlich erläutert. Öffentliche Führungen gibt es am 13. Mai von 14.30 bis 15.30 Uhr und am 21. Mai von 10.30 bis 11.30 Uhr. Die Öffnungszeiten: Di-So: 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr, Do: bis 20 Uhr. Weitere Informationen über Tel. +49(07732/81-530
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Hinweis Veranstaltung
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