Münster Radolfzell
Das Münster Unserer Lieben Frau in Radolfzell am Bodensee ist mit 82 Metern das höchste Kirchengebäude der Region und ein Blickfang am Untersee. Die dreischiffige, achtjochige Pfeilerbasilika ist ein Kind der der Spätgotik und wurde im 15. Jahrhundert anstelle eines wesentlich älteren Gotteshauses errichtet. Um das Jahr 826 n.Chr. hatte Bischof Radolf von Verona in unmittelbarer Nachbarschaft einer schon bestehenden Siedlung eine Kirche sowie Wohnungen für Kleriker errichten lassen. Sein Gotteshaus stattete er mit Reliquien der in Kleinasien beheimateten Märtyrer Theopontus und Senesius aus. In dieses Gotteshaus gelangten zudem Gebeine St. Zenos, eines Vorgängers von Radolf auf dem Veroneser Bischofsstuhl. Die Verehrung der Radolfzeller Stadtpatrone bzw. "Hausherren" Theopont, Senesius und Zeno führte dazu, dass sich Radolfzell zu einem bedeutenden Wallfahrtsort am Bodensee entwickelte. An diese Zeit erinnert jedes Jahr das Hausherrenfest.Langhaus und Seitenschiffe des Radolfzeller Münsters stammen in ihrer heutigen Form aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahre 1903 wurde die alte Turmkuppel mit der Wohnung des "Hochwächters" durch eine neugotische Pyramide mit vier Ecktürmle ersetzt. Die gotische Basilika ist innen barock ausgestattet. Bemerkenswert ist der Rosenkranzaltar aus der Zürn-Werkstatt (1632) im südlichen Seitenschiff. Im nördlichen birgt der der Hausherrenaltar aus dem 15. Jahrhundert mit dem Bild von Franz Joseph Spiegler (1750) den Schrein mit den Reliquien von Senesius, Theopontus und Zeno. Die Verzierung des Gewölbe mit gotischer Malerei von 1554 ist sichtbar im Joch beim hinteren Eingang vom Marktplatz her.
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