Burgundische Pforte
Als Burgundische Pforte - französisch Trouée de Belfort - wird eine rund 30 Kilometer breitse Senke südlich der Vogesen im Nordosten Frankreichs bezeichnet. Sie erstreckt sich ungefähr zwischen den französischen Städten Montbéliard und Belfort. Der östliche Bereich der Region entwässert zum Rhein, während die westliche und südliche Niederung zur Saone und damit zum Mittelmeer entwässert. Die Burgundische Pforte bestimmt nicht nur das milde Klima in der Nordwestschweiz und im Südwesten Deutschlands durch den Durchfluss mediterraner Luft, die aus dem Mittelmeerraum über Rhônetal nach Südbaden strömt. Es dient auch Tieren und Pflanzen als Schlupfloch auf dem Weg von Süden nach Norden und ist darüber hinaus ein bedeutender Handelsweg. Südlich der Burgundischen Pforte beginnt der Gebirgs- bzw. Höhenzugsbezeichnung Jura, im Norden erheben sich bereits die Hochvogesen mit den Gipfeln Großer Belchen (1424m) und Hohneck (1363m).Für den Handel wurde 1784 unter anderem mit dem Bau des Rhein-Rhône-Kanal (Canal du Rhône au Rhin) begonnen, der die beiden großen europäischen Flüsse Rhein und Rhône verbindet. Heute zählt die Autobahn A36 zu den bedeutendsten Nord-Süd Verkehrsachsen. Auch historisch ist die Burgundische Pforte von Bedeutung. Als die Römer die Kelten in Gallien unterworfen hatten, kamen sie erstmals über die Burgundische Pforte in den heutigen deutschen Südwesten. Allerdings wurden sie nicht besonders freundlich von den dort lebenden Kelten und germanischen Stämmen empfangen. Die Schlacht im Elsass zwischen Gaius Julius Caesar und dem damaligen König des germanischen Stamm der Sueben, Ariovist, fand im Jahre 58 v. Chr. statt. Sie war die Entscheidungsschlacht in der zweiten Auseinandersetzung im Gallischen Krieg, die mit einem Sieg Caesars endete. Die Schlacht wird im ersten Buch von Caesars De Bello Gallico überliefert (I 51–54). Obwohl Caesar die Schlacht gewann, zog er sich dennoch aus der Region zurück. Erst zu Beginn des 1. Jahrhundert n. Chr. kamen die Römer abermals in den heutigen deutschen Südwesten.
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