Burg Tombrugg
Als Burg Tombrugg bezeichnet man eine abgegangene Burg nahe der heutigen Gemeinde Höchenschwand im Südschwarzwald. Die Burg Tombrugg wird erstmals urkundlich 1424 genannt, war aber vermutlich zu jener Zeit bereits bedeutungslos. Etwa mit dem Ende des 10. Jahrhunderts begann die Rodung und Besiedelung der Waldgebiete des nördlichen Hotzenwalds. Meist folgten die Menschen den Tälern und Schluchten, die gleichzeitig als Grenzlinie der damals herrschenden und aktiven Klöster und Adligen dienten. Zu diesen Tälern gehörte auch das Schwarzatal. Daher findet man entlang dieser Linie auch frühe Stützpunkte und Burgen als Ausgangspunkte der Erschließung. Die Burg Tombrugg als Stützpunkt wurde östlich vom heuten Ort Höchenschwand oberhalb des Schwarzatals errichtet.Rund um Höchenschwand hatte das Kloster St. Gallen schon seit der Mitte des 9. Jahrhunderts durch Schenkungen großen Besitz erworben und ihn, wohl im 10. und 11. Jahrhundert durch kleinen Turmburgen wie Tombrugg gesichert. Der Besitz St. Gallens konzentrierte sich hauptsächlich auf die Höhen zwischen unterer Alb und unterer Schlücht mit den Zentren Birndorf und Gurtweil sowie auf das Gebiet zwischen Wutachschlucht und Merenbachtal mit den Zentren bei Ewattingen und Lausheim.
Nach der Errichtung der Burg bezeichnete sich ein örtliches Adelsgeschlecht als Herren von Tombrugg, das mit Herrmann von Tombrugg erstmals Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich genannt wird. Das Adelsgeschlecht ist im 14. Jahrhundert noch nachweisbar. Ob der Name im Zusammenhang mit einer Brücke über den heutigen "Taubbach" steht oder die Bedeutung von "Turm" sich hinter "Tombrugg" verbirgt, ist heute nur schwer zu beweisen. Die Burg wurde vermutlich schon früh zerstört oder verlor an Bedeutung, da die Wehranlage sicherlich an einem Ort stand, der keine angenehmen Lebensumstände zuließ. Von der ehemaligen Burganlage sind heute auch keine nennenswerten Mauerreste mehr erhalten, nur wenige Spuren in der Landschaft und Flurnamen wie "Burg" sowie die Bezeichnung Heidenschloss in topografischen Landkarten erinnern an den einstigen Standort der Burg Tombrugg.
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