Zimmerholz
Zimmerholz liegt nordwestlich von Engen zwischen Steilhängen in einem romantisch anmutenden Talkessel an der Straße von Engen nach Stetten im Hegau. Durch das Dorf fließt der Zimmerholzer Wildbach. Erstmals wurde Zimmerholz 965 n.Chr. neben anderen Orten mit Besitzungen genannt, die Graf Kuno von Öhningen seinem dortigen Kloster schenkte und die damals Kaiser Otto I. und nach ihm 1166 Friedrich Barbarossa bestätigte. Grundbesitz hatte im frühen Mittelalter die Propstei Ohningen.Das Taldorf, in dem einst eine Burg aus dem 12. Jahrhundert stand, deren Ritter Dienstmannen der Herren von Hewen waren, wurde nicht durch außergewöhnliche geschichtliche Ereignisse überregional bekannt, vielmehr durch den Zimmerholzer Muschelkalk, eine Formation der sogenannten Juranagelfluh. Als Bestandteil der Herrschaft Hewen kam Zimmerholz 1806 zum badischen Amt Engen, bei dessen Auflösung 1936 zum Kreis Donaueschingen und 1939 schließlich zum Landkreis Konstanz. Zimmerholz gab zum 01.01.1975 die Selbständigkeit auf und wurde ein Stadtteil von Engen.
Nach der Überlieferung soll der Zimmerholzer Muschelkalk auf dem Kienerberg und Kapf schon vor Jahrhunderten ausgebeutet worden sein und gaben Bausteine für viele alte Bauwerke im Hegau und im Bodenseegebiet. Zimmerholzer Steinblöcke wurden sogar bis nach Hamburg und Amsterdam ausgeliefert. Bis in die 1920iger waren diese Steinbrüche gute Verdienstquellen für die heimische Bevölkerung. Für Geologen ist die Gegend noch heute eine Fundgrube von Versteinerungen von Wassertieren der alten Molassemeere.
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