Markgrafschaft Baden-Durlach
Als Markgrafschaft Baden-Durlach bezeichnet man ein historisches Territorium im heutigen Baden-Württemberg, überwiegend im Nordschwarzwald und im Südschwarzwald gelegen. Den relativ zersplitterten Herrschaftsbereich gliederte man in eine Untere und Obere Markgrafschaft. Die Untere Markgrafschaft umfasste ein Gebiet am mittleren Oberrhein um die Städte Pforzheim und Durlach. Die Obere Markgrafschaft gliederte sich in die Markgrafschaft Hachberg um Emmendingen und ein als Markgräflerland bezeichnetes Gebiet am südlichen Oberrhein zwischen Müllheim und Lörrach. Zum Markgräflerland gehörten die Herrschaft Badenweiler und die Herrschaft Rötteln. Die Bezeichnung Baden-Durlach für eine badische Familiendynastie entstand im Jahr 1565, als Markgraf Karl II. seine Residenz von Pforzheim nach Durlach in die Karlsburg verlegte. Rund 50 Jahre zuvor hatte Markgraf Christoph I. von Baden 1515 die Markgrafschaft Baden unter seine drei Söhne Bernhard, Philipp und Ernst aufgeteilt. Als Philipp 1533 ohne Erben verstarb, übernahmen die beiden Brüder das Erbe. Damit entstanden ab 1533 die Ernestinische Linie Baden-Durlach beim heutigen Karlsruhe und die Bernhardinische Linie Baden-Baden mit Residenz in Baden-Baden. Erst nach dem Aussterben der Bernhardinischen Linie im männlichen Stamm 1771 wurde das Land unter Markgraf Karl Friedrich mit einem Erbschaftsvertrag wieder vereinigt und aus den beiden Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach wieder die ehemalige Markgrafschaft Baden hergestellt.Anzeige