Herrschaft Badenweiler
Die Herrschaft Badenweiler war ein historisches Territorium im Heiligen Römischen Reich, die sich über mehrere Dörfer und Gebiete des heutigen Markgräflerlandes ausdehnte. Sie war in verschiedene Vogteien eingeteilt, Zentrum der Herrschaft Badenweiler war der Ort Badenweiler. Über Jahrhunderte hinweg spielte die Herrschaft Badenweiler eine bedeutende Rolle in der südwestdeutschen Geschichte. Die Herrschaft entstand vermutlich im Zusammenhang mit der Ernennung Berthold I. von Zähringen zum Herzog von Kärnten im Jahr 1061. Im 12. Jahrhundert gelangte sie durch Heirat in den Besitz von Heinrich dem Löwen, wurde aber 1158 vom Stauferkönig Friedrich Barbarossa gegen andere Burgen eingetauscht. Später kehrte sie in den Besitz der Zähringer Herzöge zurück und wurde nach deren Aussterben 1218 von den Grafen von Freiburg übernommen. Ab dem 13. Jahrhundert wechselte die Herrschaft mehrfach den Besitzer, unter anderem kam sie in den Besitz der Grafen von Strassberg, Grafen von Fürstenberg, Stadt Freiburg und der Habsburger.Durch die Schenkung des letzten Grafen von Freiburg, Johann, kam die Herrschaft 1444 an die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg. Im Jahr 1503 fiel die Herrschaft Badenweiler durch Erbvertrag an die Hauptlinie der Markgrafen von Baden und wurde Teil der "Oberen Markgrafschaft". Ab 1535 gehörte sie zur Markgrafschaft Baden-Durlach und wurde als Oberamt Badenweiler verwaltet. Das Oberamt Badenweiler ist die administrative Bezeichnung für dasselbe Gebiet, nachdem es in die Verwaltung einer größeren Territorialmacht der Markgrafschaft Baden eingegliedert und dort als regionaler Verwaltungsbezirk neu organisiert wurde. Im Jahr 1678, während des Holländischen Krieges, wurden die Burg Badenweiler durch die französische Armee zerstört. Ab 1725 verlagerte sich daher der Verwaltungssitz von Badenweiler nach Müllheim. Mit der Verwaltungsreform im Kurfürstentum Baden 1803 wurde die Herrschaft als eigenständige Einheit aufgelöst und ging später in das Großherzogtum Baden über.
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