Herrenstraße Freiburg

Die Herrenstraße war einst eine Straße, an der sich die schmucken Häuser der Adligen und Geistlichen reihten. Auch heute kann man noch erahnen, wie früher reich verzierte Portale, Erker, Fenster und Wappen die Häuser der Herrenstraße schmückten. Die Herrenstraße beginnt bei Oberlinden und verläuft in nördlicher Richtung mit einer leichten Kurve bis zum Karlsplatz. Hier verlief schon vor der Stadtgründung Freiburgs der alte Weg nach Herdern, Zähringen und in den nördlichen Breisgau. Seit dem Baubeginn des Münsters ließen sich überwiegend Geistliche und Handwerker der Kirche in der Herrenstraße nieder, die damals Pfaffengasse genannt wurde. Erst 1866 taufte man die Pfaffengasse in den heutigen Namen Herrenstraße um. Ursprünglich standen an der Herrenstraße auch zwei Klöster. Das eine war ein Kapuzinerkloster und wurde 1680 erbaut. Davon steht allerdings heute nur noch die kleine Konviktskirche an der Ecke Herrenstraße und Schoferstraße.

Ein weiteres Kloster stand gegenüber des Kapuzinerklosters, an der Stelle des heutigen Erzbischöflichen Ordinariats. Es wurde als Kloster der Augustiner-Chorherren um 1700 erstellt und diente als Filiale des Klosters St. Märgen im Hochschwarzwald. Nach der Säkularisation war das Gebäude Schule, Kirche und schließlich ein Militärkrankenhaus und Kaserne. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts baute man anstelle des einstigen Klosters das Erzbischöflichen Ordinariat. Ein weiteres interessantes Gebäude ist die alte Münsterbauhütte. Sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebaut und diente den Steinmetzen des Freiburger Münsters als Arbeits- und Materialhütte. Sie ist das letzte Fachwerkhaus in Freiburg. Sie Steinmetze des Münsters zogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Schoferstraße, wo man 1911 die neue Münsterbauhütte einweihte.