Geografie Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist mit rund 35.750 Quadratkilometer der drittgrößte Flächenstaat in der Bundesrepublik Deutschland. Nur Bayern und Niedersachsen sind der Fläche nach größer. Der geographische Mittelpunkt Baden-Württembergs wird von einem Denkmal in einem Waldstück auf der Gemarkung von der schwäbischen Universitätsstadt Tübingen markiert. Baden-Württemberg hat auf einer Länge von 1.124 Kilometern eine Grenze zu den benachbarten Bundesländern Bayern (860 km), Hessen (171 km) und Rheinland-Pfalz (93 km). Im Westen bildet die Rheinmitte auf einer Länge von rund 180 Kilometern die gemeinsame Grenze mit Frankreich bzw. zur historischen Kulturregion Elsass. Die Länge des Bodenseeufers von Konstanz bis zur Landesgrenze nach Bayern beträgt ohne die Uferlänge des Untersees 86 km. Die Landesgrenze zu den Schweizer Nachbarn ist 316 km lang. Die Grenzen zu Österreich und der Schweiz sind auf der Bodenseefläche nicht festgelegt. Zu Österreich, insbesondere zu Vorarlberg, und der Schweiz hat Baden-Württemberg ein enges Verhältnis, was nicht nur auf eine oft gemeinsame Geschichte zurückzuführen ist, sondern auch durch die alemannische Sprache, die verbindet.

Das Bundesland Baden-Württemberg wird geprägt durch seine naturräumliche Vielfalt. Rund 40 Prozent der Fläche von Baden-Württemberg sind mit Wald bedeckt. Große zusammenhängende Waldflächen auf der Schwäbische Alb, im Schwarzwald oder im Odenwald geben dem Land sein Gepräge. Die höchste Erhebung des Landes ist der Feldberg im südlichen Schwarzwald mit 1.493 Metern. Die Hornisgrinde ist mit 1.164 m die höchste Erhebung im nördlichen Schwarzwald. Der höchste Berg der Schwäbischen Alb und des Albvorlandes ist der Lemberg mit 1.015 Metern. Der niedrigste Punkt des Landes ist der Rheinpegel bei Mannheim mit 85 m.ü.NN. Zudem ist Baden-Württemberg ein sehr wasserreiches Land. Das Wasser besitzt zudem eine bedeutende Rolle, wenn es um die Nutzung als Trinkwasser oder Nutzwasser geht, bei der Herstellung von Mineral- und Heilwasser sowie nicht zuletzt um Freizeit und Erholung der Menschen. Wasser und der Wald sind auch wesentliche Faktoren für die Attraktivität Baden-Württembergs als Urlaubs- und Erholungsland. Die größten Flüsse des Landes sind der Rhein (437 km), der Neckar (367 km), die Donau (251 km), die Jagst (203 km) und der Kocher (182 km). Der Bodensee als einer der größten Süßwasserseen Mitteleuropas hat eine Fläche von rund 572 Quadratkilometer und ist zugleich Grenze zur Schweiz und Österreich.

In Baden-Württemberg leben rund 10,8 Millionen Menschen. Die größten Städte des Landes sind Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, wo bereits rund 10 Prozent der Menschen leben. Am dichtesten besiedelt sind gewöhnlich die industriellen Ballungsräume im Land, insbesondere die Region Stuttgart. Auf die Region rund um die schwäbische Landeshauptstadt folgen die Regionen Unterer Neckar und Mittlerer Oberrhein. Die geringste Bevölkerungsdichte haben die Regionen Franken, Bodensee-Oberschwaben und Donau-Iller. Insgesamt leben seit Abschluss der Gebiets- und Verwaltungsreform der 1970er-Jahre in Baden-Württemberg die Menschen auf rund 1.100 Städte und Gemeinden verteilt. Rund die Hälfte aller Gemeinden hat nicht mehr als 5.000 Einwohner. Verwaltungstechnisch gliedert sich Baden-Württemberg in 4 Regierungsbezirke, 12 Regionen, 35 Landkreise und 9 Stadtkreise.