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Glasträgerweg im Südschwarzwald

Der Der Glasträgerweg ist ein rund 180 Kilometer langer Themenweg und führt von Todtnau-Aftersteg über den Feldberg, Schluchsee, St. Blasien, Bernau und den Hotzenwald nach Laufenburg am Hochrhein. Der Themenwanderweg, der neben dem außergewöhnlichen Naturerlebnis das fast ausgestorbene Schwarzwaldgewerbe präsentiert, informiert besonders über die Geschichte des Glases, über Aufstieg und Niedergang der Hütten im südlichen Schwarzwald, die Bedeutung der Glashütte als Wirtschaftsbetrieb und Arbeitgeber, das Leben der Glasträger sowie die Wanderbewegungen der Glashütten.

Glasträgerweg Herrischried
Ganz bequem macht man diesen Weg in acht Tagen.Lange Zeit waren die Glasbläser, ihre Glashütten und die in die Welt ausschwärmenden Glasträger in den Wäldern typische Vertreter alter Schwarzwälder Gewerbe. Während vieler Jahrhunderte, insbesondere nach dem Dreißigjährigen Krieg, gehörte die Glasproduktion zu den größten unternehmerischen Tätigkeiten im Schwarzwald. Ähnlich der Produktion von Holzwaren, von Uhren und Textilien war sie lange Zeit neben der üblichen Vieh- und Landwirtschaft ein wesentliches Standbein der heimischen Wirtschaft. Die Glasproduktion sorgte nach ihrem großflächigen Aufblühen zu massiven Veränderungen der Landschaft, aber auch zu einer besonderen Kultur der in diesem Beruf tätigen Menschen, insbesondere der Glasträger. Die Landschaft des Schwarzwaldes war durch großflächige zusammenhängende Wälder geprägt. Der Rohstoff Wald führte zur Gründung zahlreicher Glashütten, denn diese waren auf das Holz angewiesen. Mit dem Holz wurde Holzkohle hergestellt, die wiederum bei der Herstellung von Glas eingesetzt wurde. Kein Wunder, dass der Baumbestand mit der Zeit dahin schmolz, weite Flächen des Schwarzwaldes wurden kahl.

Glasträgerweg Äule am Schluchsee
Finanziert und unterstützt wurden die Glashütten unter anderem von den großen Klöstern der Region. Nachdem die Produktion von Glas in einer Glashütte für den Transport fertig war, musste sie von den Höhen des Schwarzwalds in die Täler gebracht werden. Dies war die Aufgabe der Glasträger. Mit einer Krätze, der Rückentrage, brachten sie die kunstvollen und zerbrechlichen Glaswaren ihrer Heimat in die Täler und angrenzende Länder Europas weiter. Von der weiten Welt brachten die Glasträger Waren in ihre Heimatorte zurück, aber auch Geschichten aus der Ferne und Fachwissen. Man vermutet, dass der Ursprung der im Schwarzwald so erfolgreichen Tradition der Uhrenindustrie durch Geschichten der Glasträger inspiriert wurde. Viele Nächte hockte man zusammen, schwätzte und lauschte den Erzählungen aus der Fremde, schmiedete neue Ideen. Nicht zuletzt ihre eigene besondere Lebensweise, ständig auf Achse über weite Strecken zu sein, ließ die Glasträger aus dem Schwarzwald zu anerkannten Persönlichkeiten werden.

Glasträgerweg Grafenhausen
Im 19. Jahrhundert gerieten die meisten Waldglashütten in wirtschaftliche Not, sie konnten abseits der neuen Handels- und Wirtschaftszentren nicht mehr rentabel produzieren, der Standortfaktor Holz wurde durch Steinkohle verdrängt. Die Glashütten im Schwarzwald sahen ihrem Ende entgegen, und damit endete auch die Zeit der Glasträger. Ihre Wege durch die Wälder des Schwarzwalds verwilderten, die Glasöfen erloschen. Meist weisen nur noch Gewann-, aber auch Ortsnamen auf die Glasproduktion hin, wie zum Beispiel das Dorf Altglashütten. Die wenigen Überbleibsel dieses Waldgewerbes dem Besucher des Schwarzwaldes wieder näher zu bringen und dabei unterwegs die untergegangene Kultur der Glasträger ein Stück greifbar werden zu lassen, ist seit einigen Jahren Sinn und Zweck des Glasträgerwegs. Der Themenwanderweg informiert mit interessanten Informationsanlaufstellen an geschichtsträchtigen Orten der Glashütten und Glasträger.

Verlauf des Glasträgerweg im Südschwarzwald
In rund acht Tagen führt der Glasträgerweg durch die schönsten Teile des Südschwarzwaldes und zeigt die historischen Orten der Glasproduktion. Die Tour beginnt in Todtnau-Aftersteg, geht über den Feldberg (1493m) weiter zum Schluchsee See, Grafenhausen im Hochschwarzwald, St. Blasien, Bernau im Schwarzwald und Todtmoos. Schließlich führt der Glasträgerweg über den Hotzenwald über Herrischried, Wehr und Bad Säckingen nach Laufenburg am Hochrhein. Zu den größeren Informationszentren entlang des Weges gehört unter anderem ein Info-Pavillon in Äule bei Schluchsee. Dort befand sich die größte und längste arbeitende Stätte der Schwarzwälder Glasproduktion. In einem eigens dafür angerichtet Glasgarten in St. Blasien neben dem Rathaus erzählen moderne Glasstelen die Geschichte der Glashütten. Als Glasstele bezeichnet man frei stehende, mit Relief oder Inschrift versehene, Platte oder Säulen.

Vor allem das Kloster St. Blasien war neben dem Kloster St. Peter im Schwarzwald treibende Kraft bei der Eröffnung und Förderung von Glashütten im Hochschwarzwald. Im Heimatmuseum Resenhof in Bernau sind in einem Themenzimmer zum Glasträgerweg Werkzeuge ausgestellt, die bei der Glasproduktion zum Einsatz kamen. Gleiches gilt für das Heimatmuseum Todtmoos, wo es ebenso ein extra Raum zur Geschichte der Glasträger und Glashütten gibt. Viele dieser ausgestellten Werkzeuge in den Museen waren schon vor mehr als 2. Jahrhunderten so ausgereift, dass sie sich bis heute kaum verändert haben und in den Glasbläserwerkstätten noch immer zum Einsatz kommen.
Glasträgerweg im Südschwarzwald

Foto: Glasträgerweg im Südschwarzwald

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