Niederweiler im Markgräflerland

Niederweiler liegt zwischen Badenweiler und Müllheim im Weilertal. Dank behutsamer Bebauung stellt sich das Dorf als eigeständige Gemeinde dar. Erste Siedlungen entstanden bei Niederweiler im 2. bis 4. Jahrhundert, von bereits keltischer Besiedlung kann aber ausgegangen werden. Die um das römische Badegebäude gelegenen Villen des benachbarten Badenweiler bildeten mit den Ansiedlungen in Ober- und Niederweiler eine Gemeinschaft. Im 4. Jahrhundert n. Chr. zogen sich die Römer aus dieser Gegend zurück und die Alemannen siedelten sich im Weilertal an. Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Niederweiler findet sich in einer Schenkungsurkunde eines Reginbert aus dem Jahr 774 n. Chr. In dieser Urkunde vermachtete er seinen gesamten Besitz im Breisgau, darunter auch auf der Gemarkung Niederweiler, dem Kloster Lorsch in Südhessen. Eine enge Bindung an die Herrschaft Badenweiler erfolgte zu Beginn des 12. Jahrhunderts, als die Herzöge von Zähringen als aufstrebende Landesherren im Schwarzwald Einfluss gewannen und die Burg Baden errichteten.

Nach den Zähringern waren es in den folgenden Jahrhunderten erst die Grafen von Hachberg-Sausenburg und nach deren Aussterben die Markgrafen von Baden, die bis zur Gründung des Großherzogtums in der napoleonischen Zeit die Herrschaft in Niederweiler ausübten. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Niederweiler 1809 eine selbständige Gemeinde. Der Tourismus gewann für den Ort dank der zentralen Lage zwischen dem Mittelzentrum Müllheim und dem bekannten Kurort Badenweiler, aber auch im Hinblick auf die besondere naturräumliche Lage in der Vorbergzone des Schwarzwaldes, nach dem Zweiten Weltkrieg einen zunehmenden Stellenwert. Seit 1972 ist Niederweiler als Folge der Gemeindegebietsreform ein Ortsteil der Stadt Müllheim. Der Weinbau spielt heute eine bedeutende Rolle in Niederweiler. In den Jahren 1949 bis 1957 erfolgten große Rebumlegungen und die Umgestaltung des später Römerberg benannten Gebiets im Norden des Dorfes machen die Weine heute überregional bekannt.