Tegernau im kleinen Wiesental
Tegernau ist ein Ortsteil der Gemeinde Kleines Wiesental im Südschwarzwald. Zu Tegernau gehören die Ortsteile Niedertegernau, Schwand und dem Weiler Käppeli. Tegernau liegt am geographischen Mittelpunkt des Kleinen Wiesentals und war deshalb auch Sitz des im Jahr 1972 gegründeten Gemeindeverwaltungsverband Kleines Wiesental. Aus dem Verband hat sich 2009 die Gemeinde Kleines Wiesental gebildet. Aus infrastruktureller Sicht treffen in Tegernau ebenso die verschiedenen Landstraßen von Schopfheim, Neuenweg, Badenweiler und Zell im Wiesental zusammen. Der Ort Tegernau erscheint erstmals urkundlich in einer päpstlichen Bulle aus dem Jahr 1139. In der Nähe des Dorfes stand einst auf einem Felsvorsprung die Burg Neu-Waldeck. Vor dieser Burg ist allerdings heute so gut wie nichts mehr erhalten.Sie wurde im Mittelalter von den Herren von Waldeck bewohnt, die im im Großen- und im Kleinen Wiesental mit zahlreichen Gütern ausgestaltet waren. Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert tauchen in zahlreichen Schriften immer wieder die Edelknechte von Tegernau auf. Die Bewohner der Burg trugen im Mittelalter wesentlich zur Besiedlung der beiden Wiesentäler bei. Einmal leisteten sie von ihrer Stammburg bei Tegernau wesentliche Besiedlungs- und Rodungsarbeit, zum anderen wanderten weitere Siedler über die Höhen am Rande des Kleinen Wiesentales bei Hepschingen ins Große Wiesental bis in die Talauen von Schönau und Todtnau.
Bis zum Bau eigener Kirchen in Schönau und Todtnau gingen die Gläubiger über die Höhen vom großen in das kleine Wiesental nach Tegernau in die Kirche, die 1114 erstmals urkundlich genannt wird. Das Kloster St. Blasien war lange Zeit durch Schenkungen Grund- und Zehntherr in Tegernau. Im Jahr 1503 kam Tegernau an die Markgrafen von Baden-Durlach, welche 1556 die Reformation einführten. Bis heute hat sich im Ort traditionelle Land- und Forstwirtschaft erhalten können, auch wenn sie rückläufig ist. Neben dem Fremdenverkehr pendeln viele Menschen heute in den nahen Zentren Schopfheim, Lörrach oder Basel.
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