Schwabentor Freiburg
Das Schwabentor wurde als einer von vier Wehrtürmen in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. Da sich vor dem Schwabentor ein wichtiger Brückenübergang über die Dreisam befand, kam dem Schwabentor stets eine strategische Bedeutung zu.Vor dem Stadttor liefen einst die wichtigen alten Handelswege der heutigen "Herrenstraße Freiburg" und der "Salzstraße Freiburg" zusammen. Die Salzstraße war damals der Weg nach Breisach am Rhein und den westlichen Breisgau, während die Herrenstraße Richtung Freiburg-Herdern und Zähringen in den nördlichen Breisgau lief. Man vermutet, dass schon vor der Gründung Freiburgs in Verlängerung des heutigen Schwabentores eine der wenigen Möglichkeiten zur Überquerung der Dreisam bestand.
Nachdem die Zähringer Herzöge Freiburg und andere Städte gegründet und ausgebaut hatten, florierte ab 1120 am Fuße des Freiburger Schlossbergs der Handel. Ein Großteil des Verkehrs wurde über das Schwabentor abgewickelt, da es das Tor zum Schwarzwald und dem folgenden Schwabenlande darstellte. Hinter dem Schwabentor wurden die Waren in der Salzstraße (Salz) und in der Schusterstraße (später Münsterplatz) im Kaufhaus abgeliefert, gewogen, versteuert und gelagert. Im Jahr 1572 wurde das Treppentürmchen an der Innenstadtseite des Schwabentors ergänzt. Auf der Innenstadtseite befindet sich auch das Bild des Schwaben, welcher der Legende nach Freiburg kaufen wollte, aber nur Spott und Schande erntete.
Um die Jahrhundertwende wurde das Schwabentor umgebaut und durch einen Turmaufbau ganz im Sinne des Historismus durch Professor Carl Schäfer aufgestockt. Fritz Geiges, ein bedeutender Freiburger Künstler, malte um 1903 das Bild des Freiburger Stadtpatron Sankt Georg auf die Südseite des Tores. Nach 1910 wurde das Haus, welches direkt an das Stadttor anschließt, neu konzipiert. Dafür mussten eine alte Hufschmiede und die Brennerei des Hafners Kraus weichen.
In den Fünfzigern wurde der Turmaufbau allerdings wieder abgebrochen und man setzte eine barocke Dachpyramide auf die mittelalterlichen Grundmauern des Schwabentores. Damit erstrahlt das Schwabentor wieder fast in seinem mittelalterlichen Form, wenn auch einige Meter höher als früher. Heute befindet sich eine Sammlung von Zinnfiguren im Dach des Turmes. Sie stammen aus einer Privatsammlung. Die Zinnfigurenklause Freiburg hat zu festen Terminen geöffnet und ist immer einen Besuch wert. Es werden unter anderem historische Ereignisse der Region wie z.B. Schlachten nachgestellt.
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