Kurzbeschreibung
Der alemannische Wortschatz Südbadens wird hier allgemeinverständlich in einem Band dargestellt. Wissen Sie was „Sunnewirbele“ sind und kennen Sie „Schlecksel“ oder „Guts“? All das können Sie in dem neuen Alemannischen Wörterbuch nachschlagen! Das Wörterbuch umfasst 408 Seiten und 10500 Stichwörter mit 12500 Bedeu-tungen und gibt in populärer Form Aufschluss über den Wortschatz Südbadens in seiner Lautung, Bedeutung, Verwendung (Satzbeispiele, Redensarten, Sprich-wörter, Kinderreime u. v. m.) und z. T. zur Etymologie. Besonders hervorzuheben ist dazu die umfangreiche Einleitung, in der Mundarträume im Untersuchungsge-biet vorgestellt werden und in der Klarheit über Sprachgrenzen gescha˜ en wird. Ein weiteres, bisher nie dagewesenes Element in einem alemannischen Wörter-buch sind die 150 Sprachkarten zu bestimmten Wortartikeln, die anschaulich den Geltungsbereich von wort- und lautgeographischen Varianten zeigen. Es handelt sich bei diesem Wörterbuch um ein Standardwerk, das die Mundarten in Südbaden erstmals vollständig und übersichtlich zuverlässig dokumentiert.Textauszug:
Guts, Gutsel n., häuÿ g Pl.: Guuts, Güüts mancherorts Brsg., Markgr., Hotzw.; Gut-si, Guttsi mancherorts Markgr., Dinkelberg; Gutsel, Gutsle mancherorts nördl. Schwarzw., Ortenau; Gutsli, Gutseli, Gutsili mancherorts mittl. und südl. Schwarzw., Klettgau; Gütseli, Gütsili mancherorts Ortenau, nördl. Brsg., Kaiserst.; Guetili man-cherorts Baar, Hegau; Guetsle, Guetsele, Guetsili mancherorts SO-Baden. ° 1) ›Bon-bon, Süßigkeit‹; d’r Bär het si Gutsili g’schlotzt un d’Auge v’rdrait vor V’rgnüege [A. Ganther]. ° 2) ›Weihnachtsplätzchen‹ mancherorts mittl. Schwarzw., Hotzw., Klett-gau, SO-Baden; vgl. »Zuckerbretli«. ° 3) ›Marmelade‹ verbr. Brsg., Markgr. (Verbr. s. Karte ° »Schlecksel«); Syn. ° »Schlecksel«. Schlecks n.: dass. wie ° »Schleck 1« vereinz. Wolft al. – Syn. ° »Schlecksel«. Sunne-wirbeli n.: Sunnewirbeli südl. Schwarzw., Breisgau, nördl. Markgr.; Sunne-werbel nördl. Hegau; Sonnewirbele nördl. Schwarzw. ° 1) ›Feldsalat‹ nördl. und südl. Schwarzw., Brsg., nördl. Markgr. (Verbr. s. Karte ° »Ackersalat«); Syn. ° »Ritscherli «. ° 2) ›Löwenzahn‹ nördl. Hegau (Verbr. s. Karte ° »Seichblueme«); Syn. ° »Seichblueme«
Die Autoren:
Prof. Dr. Rudolf Post, Jahrgang 1944, leitete von 1998 bis 2009 den Arbeitsbereich „Badisches Wörterbuch“ am Deutschen Seminar 1 der Universität Freiburg i. Br. und hat in dieser Zeit den vierten Band dieses Wörterbuchs (N-Schw) fertiggestellt.Friedel Scheer-Nahor M.A., Jahrgang 1956, ist seit 1988 im Arbeitsbereich „Ba-disches Wörterbuch“ beschäftigt. Sie forschte über Hebraismen in den Dialekten Badens und verfasste mehrere Serien zu südbadischen Dialekten in der Badischen Zeitung und in der Badischen Bauernzeitung. Außerdem ist sie Geschäftsführerin der Muettersproch-Gsellschaft.Schriftenreihe der Badischen HeimatDer Landesverein Badische Heimat gibt dieses Alemannische Wörterbuch für Ba-den in Zusammenarbeit mit der Muettersproch-Gsellschaft als Band 2 der „Schrif-tenreihe der Badischen Heimat“ heraus.