Markgraf Jakob III. von Baden-Hachberg
Markgraf Jakob III. von Baden wurde am 26. Mai 1562 geboren. Er war von 1584 bis 1590 Markgraf von Baden-Hachberg in Emmendingen, einer Stadt am Westrand des Schwarzwalds. Emmendingen wurde erstmals im Jahre 1094 als "Anemutinga" in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen (Schweiz) genannt. Im Mittelalter hatten die Klöster Tennenbach, Sölden und St. Ulrich den größten Teil des Grundbesitzes. Die Vogteirechte und das Kirchenpatronat lagen anfangs bei den Herren von Nimburg mit Sitz auf der Burg Nimburg, die im Dienste der Zähringer Herzöge standen. Um 1200 erhielt der Bischof von Straßburg das Patronat über die Emmendinger Kirche, welches er bis 1545 ausübte. 1556 wurde die Reformation eingeführt. Als weltliche Herren setzten sich die Markgrafen von Hachberg durch, die auf der nahe gelegenen Burg Hochburg residierten. Im Jahre 1415 ging Emmendingen an die Markgrafen von Baden. 1418 erhielt der Ort durch den deutschen König Sigmund das Marktrecht und wurde mit einer Mauer umgeben.Zur Stadt wurde Emmendingen 1590, als Markgraf Jacob III. von Baden-Hachberg den Ort zum Mittelpunkt seiner eigenen Herrschaft machte. Er zog von der Hochburg in den Keppenbacher Hof, dem heutigen Markgrafenschloss. Die Stadtmauer wurde neu errichtet und verstärkt. Die einsetzende Stadtentwicklung - geplant war zum Beispiel der festungsartige Ausbau des Ortes -wurde mit Markgraf Jacobs Tod gestoppt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde Markgraf Jacob III. wegen seines Übertritts zum katholischen Glauben vergiftet. Am 15. Juli 1590 war Markgraf Jakob III. im Kloster Tennenbach zum katholischen Glauben. Dies Vorgang sorgte für Aufsehen in Deutschland, war er doch der erste regierende evangelische Fürst, der nach 1555 zum Katholizismus übertrat. Mit seinem Übertritt wurde Emmendingen nach dem Rechtsspruch des Augsburger Religionsfriedens von 1555 "cuius regio, eius religio" am 10. August 1590 für kurze Zeit wieder eine katholische Stadt. Der damals amtierende Papst Sixtus V. setzte Hoffnungen in den Markgrafen, dass weitere Herrscher seinem Vorbild folgen werden.
Doch nur kurze Zeit später verstarb überraschend der bis dahin kerngesunde junge Markgraf am 17. August 1590. Sein Leichnam wurde von Professoren der Freiburger Medizinischen Fakultät seziert, ungewöhnlich im 16. Jahrhundert. Als Todesursache wurde Vergiftung durch Arsenik vermutet. Gegen seine testamentarische Anweisung wurde Jakob III. anstatt im damals katholischen Baden-Baden im evangelischen Pforzheim beigesetzt, lange Zeit die Grablege der Badner.
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