Klöster des Mittelalters und die Wissenschaft
Als Kloster bezeichnet man im Allgemeinen die zu einer Einheit zusammengefassten Gebäude gemeinschaftlich zusammenlebender Ordensangehöriger. Die Klöster entwickelten sich meist aus der Einsiedelei umherziehender Mönche. Dazu zählen in Südbaden z.B. die frühmittelalterlichen Klöster Säckingen am Hochrhein, Reichenau am Bodensee und St. Trudpert im Münstertal im Schwarzwald. In den Klöstern des Mittelalters entwickelte sich die Wissenschaft zu einem gewichtigen Machtfaktor. Nachdem zu Beginn des Mittelalters vieles von dem Wissen und der Bildung der Antike verloren ging, daher manchmal auch "das finstere Mittelalter" genannt, wurden die Klöster im Hochmittelalter zum Zentrum der neuen Wissenschaft.Es entstanden große Bibliotheken mit wertvollen Schriften, Urkunden und Archiven. In den Klosterschulen wurden die jungen Priester ausgebildet, die ihrerseits wieder das erworbene Wissen in die Welt trugen. Später übernahmen die Klöster auch die Ausbildung der Adeligen. Auf den oft mit üppigem Eigentum ausgestatteten Klöstern wurde das erstandene Wissen in die Praxis umgesetzt, um Ackerbau, Tierhaltung und den Weinbau zu verbessern. Da die Klöster oft die einzigen Orte waren, in denen das Kulturgut "Wissen" gepflegt und weitergegeben wurde, hatten die Klosterbrüder im Mittelalter einen großen Einfluss in geistiger und religiöser Hinsicht auf die Bevölkerung. Die Klöster waren im frühen Mittelalter auch die wirtschaftlichen Mittelpunkte Südbadens.
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