Tokayerrebe in Burkheim
Die Tokayerrebe, heute meistens Ruländer genannt, ist vermutlich aus einer Mutation des Blauen Spätburgunder im französischen Burgund ausgelesen worden. Erstmals urkundlich nachweisbar ist die Rebsorte im Jahr 1375 unter Karl IV. von Frankreich nach Ungarn gelangt. Unter dem österreichischen General Lazarus von Schwendi kam sie der Legende nach, vermutlich im Jahr 1568, vom ungarischen Tokay an den Kaiserstuhl und dem Elsass, nachdem Schwendi dort als Feldherr aktiv gewesen war. Unabhängig von dieser Entwicklung erkannte im Jahr 1711 Johann Seeger Ruland in einem verwilderten Garten des Reichskammergerichts in Speyer den großen Wert dieser Rebsorte. Nach dieser Entdeckung nannte man die Rebe zuerst "Speirer". Daraus entwickelte sich der heute geläufigere Rebenname Ruländer, benannt nach seinem Entdecker. Der Ruländer entwickelte sich in kurzer Zeit zu den populärsten Qualitätssorten. Zu Ehren der Rebe und seines Entdeckers gibt es heute sogar die Ruländer-Akademie. Die Rebsorte erscheint überregional unter verschiedenen Namen. In Ungarn heißt sie "Grauer Mönch", im Elsass noch "Tokayer" nach ihrem legendären Überbringer Lazarus von Schwendi und im Schweizer Wallis "Malvoise".Anzeige