Villa rustica
Als "villae rusticae" bezeichnet man einen ländlichen Gutshof der Römer vor rund 2000 Jahren. Sie waren typisch für das Siedlungsbild römischer Zeit und die Gutshöfe waren überall im Lande verbreitet, inmitten der zugehörigen Wiesen und Felder. Auch auf heutigem deutschen Staatsgebiet, insbesondere in Baden-Württemberg, fand man Spuren zahlreicher römischer Gutshöfe. Der Gutshof war Mittelpunkt und bestand meist aus einem Hauptgebäude und mehreren innerhalb eines ummauerten Hofs gelegenen Wirtschafts- und Nebengebäuden. Neben dem eigentlichen Wohnhaus und sogar einem oft einem Bad gab es Speicher und Stallungen, häufig auch Werkstätten und nicht zuletzt kleine Tempel. Das Ganze war von einer niedrigen Hofmauer eingefasst. Auf solchen Gütern wurden in erster Linie Lebensmittel produziert, für den Eigenbedarf, in großem Umfang aber auch für die Versorgung der römischen Truppen und zum Verkauf auf Märkten. Vor allem durch Gutshöfe, von ihren Eigentümern oder Pächtern bewirtschaftet, wurde in römischer Zeit das fruchtbare Land erschlossen. Ihre Bewohner trugen in jener Zeit auch so ganz wesentlich zur "Romanisierung" der eroberten Gebiete ein, brachten neue Techniken und mancherorts sogar neue Kulturpflanzen mit, wie die Weinrebe.Anzeige