Fastnachtslied
Ein Fastnachtslied ist ein Lied, das überwiegend während der fünften Jahreszeit - also während der Fastnacht, dem Fasching oder dem Karneval gespielt und gesungen wird. Ziel ist es, gemeinsam zu singen, schunkeln oder tanzen. Fastnachtslieder entstehen heute meist in regionalen Fastnachts- bzw. Karnevalshochburgen und die Texte sind häufig im örtlichen Dialekt gehalten. Durch das Fernsehen haben es einige Fastnachtslieder zu überregionaler Bekanntheit geschafft. Dazu gehören unter anderem der Titel "Schnaps, das war sein letztes Wort" aus dem Jahr 1960 vom Volksschauspieler Willy Millowitsch, "Humba Täterä" (1964) des Mainzer Komponisten Toni Hämmerle, der Titel "Am Rosenmontag bin ich geboren" (1969) von Margit Sponheimer oder das Fastnachtslied "Heile, heile Gänsje" aus der Mainzer Fastnacht.Im alemannischen Kulturraum entwickelte sich die Musik zur Fastnacht meistens begleitend zum Heischen oder Schnurren, andernorts auch Strählen, Hecheln oder Aufsagen genannt. Der Heischebrauch heißt ursprünglich das Erbetteln von Essbaren bei der Obrigkeit an Fastnacht, oft mit entsprechenden kreativen Versen verbunden. Einer der bekanntesten ist z.B, "Gitzig, gitzig, gitzig isch de Beck, un wenn er nit so gitzig wär, dan gäb er gli e Weckli her". Beim Brauch des Schnurrens sagt der Narr auf der Straße oder im Gasthaus ohne Rücksicht auf die soziale Stellung des Angesprochenen unverhohlen und geradeheraus die Meinung. Der Begriff Schnurren leitet sich ab von "Schnurre" für unterhaltsame Erzählung ab.
In den letzten Jahrzehnten begleiteten zunehmend Musikvereine während der Fastnachtszeit närrische Aufmärsche. Auch die Guggenmusik, die meist im alemannischen Raum in der Fasnacht gespielt wird, hat ihre Ursprünge vermutlich im ausgehenden Mittelalter, als man Haushaltsgegenständen, Rasseln, Trommeln, Blecheimern, Kuhglocken oder Pfeifen umherzog. Die Musik sollte vor allem auffallend, schräg, laut und auch jämmerlich sein.
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