Erentrudiskapelle Munzingen
Die Erentrudiskapelle steht auf der südöstlichen Tunibergspitze auf dem Munzinger Kapellenberg. Dort liegt auch einer der schönsten Aussichtspunkte des Breisgaus, hoch über der Ebene, mit Blick in die Freiburger Bucht und das Markgräflerland. Die Kapelle gilt heute auch als Wahrzeichen des Tunibergs und wird als weithin sichtbares Symbol auch nachts beleuchtet. Benannt ist die Kapelle nach einer Äbtissin auf dem Nonnberg bei Salzburg, die um das Jahr 700 n. Chr. lebte. Erentrudis wurde dort die erste Äbtissin des auf dem Salzburger Nonnenberg von Rupert gegründeten Benediktinerinnenklosters. Der katholische Gedenktag für sie ist der 30. Juni. Im Jahre 1745 bekam die Kapelle eine Reliquie der heiliggesprochenen Salzburger Äbtissin Erentrudis. Seither bürgerte sich der Name Erentrudiskapelle für die seit dem Mittelalter an jener Stelle bezeugten Apolloniuskapelle ein. Im Jahr 1666 musste die Kapelle, da nach dem 30jährigen Krieg zahlreiche Pilger zu ihr strömten, erweitert werden. 1713 wurde die Kapelle dann als Schutzwall für die Freiburger Festungstruppen zweckentfremdet und schwer beschädigt. Bereits 1714 jedoch begann ein durch Spenden finanzierter Wiederaufbau. 1750/52 wurde die Erentrudiskapelle Matthias Faller (1707-1791) renoviert. Er fertigte unter anderem die Altardekoration. Seine Erentrudis-und Trudpertstatuen stehen heute im Augustinermuseum Freiburg. Während des 19. Jahrhunderts zerfiel die Kapelle zusehends. Sie wurde 1877 wieder renoviert und am Dreifaltigkeitsfest 1879 nahm der Freiburg Weihbischof Lothar von Kübel die Altarweihe vor. Der heutige gemalte Flügelaltar stammt von E. Riess aus Freiburg. Die Erentrudiskapelle zählt heute zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Region.Anzeige