le cinéma abstrait

Unter Kritikern zählt „Nosferatu“ zu den berühmtesten deutschen ‚Stummfilmen. Am Sonntag 15. Mai um 19 Uhr, wird der Filmklassiker erstmals in Villingen-Schwenningen von dem in Hamburger DJ Raphaël Marionneau live, im Filmtheater im Capitol in Villingen-Schwenningen musikalisch begleitet. Damit bekommt das Meisterwerk eine ganz neue Dramaturgie. Bei “le cinéma abstrait” können Cineasten die bizarre Handlung nicht nur sehen, sondern auch hören...

Der Film
“Nosferatu”, eine retrospektive Erzählung der Notizen des Stadtschreibers von Wisborg über eine Pestepidemie in der Stadt im Jahre 1838 in fünf Akten, wurde am 5. März 1922 uraufgeführt. der Horrorfilm von Friedrich Wilhelm Murnau war eine seinerzeit nicht autorisierte Verfilmung des Romans „Dracula“ von Bram Stoker. obwohl Bram Stokers Witwe 1924 vor einem Berliner Gericht die endgültige Vernichtung aller negative und positive von "Nosferatu" gerichtlich erwirkte, konnten einige Kopien auf abenteuerliche weise gerettet werden, und er existiert heute in verschiedenen Versionen. 1929 erzwang Florence Stoker schließlich noch einmal die Vernichtung. mittlerweile waren jedoch Kopien nach Frankreich und Amerika gelangt. 1930 konnte das Hollywood-Studio universal die Blockade der Stoker-Witwe überwinden. die ausgeklügelte Bildkomposition und die schauspielerische Leistung von Max Schreck machten Nosferatu zu einem vielbeachteten Klassiker des Horrorfilms und – neben “Metropolis” und “das Cabinet des Dr. Caligari” – zu einem der einflussreichsten deutscher Film seiner Zeit. Murnau verwendet Techniken des Spannungsaufbaus, die Jahrzehnte später in 2001: Odyssee im Weltraum, Halloween oder Signs Verwendung finden. das “Lexikon des internationalen Films” schrieb 1997: “ein Meisterwerk des deutschen Stummfilmexpressionismus, genialer Vorläufer und Maßstab späterer “Dracula” -verfilmungen. Murnau nutzt virtuos die technischen, poetischen und emotionalen Effekte des Mediums und entwirft - indem er den Einbruch des dämonischen in die bürgerliche Idylle schildert - ein düsteres Spiegelbild kollektiver ängste in der Weimarer Republik.


Der Soundtrack
durch das DJ-Set von Raphaël Marionneau bekommt „Nosferatu“ jetzt eine neue Dramaturgie. der Vater der „Couch Culture“ aus Hamburg untermalt Friedrich Wilhelm Murnaus stummes Meisterwerk mit einem live gemixten Soundtrack. Marionneaus Klangwelten, mal düster und verstörend, mal leicht und verspielt, verstärkt die Atmosphäre und lässt erahnen, welche Szene als nächstes folgen wird. mit seinem feinen Gespür für die Stimmung des Kultfilms ist es Marionneau bereits beim Filmfest Hamburg gelungen, mit “das Cabinet des Dr. Caligari” das Publikum musikalisch durch die Handlung zu begleiten. die Titelauswahl ist dem spannungsbogen Sekunden genau angepasst und verspricht ein faszinierendes Kinoerlebnis, das nachwirkt.