Kirche Sankt Georges Sélestat

Die Église Saint-Georges de Sélestat bzw. Kirche Sankt Georgs Kirche gehört zu den größten gotischen Kirchen des Elsass und wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert in Buntsandstein und Granit errichtet. Sie steht an der Stelle einer frühmittelalterlichen karolingischen Kapelle, deren Überreste man zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte. Im schlichten Innern der Kirche befindet sich unter dem Chor eine von einem mächtigen Mittelpfeiler abgestützte Krypta. Der Chor selbst ist mit Buntglasfenstern aus dem 15. Jahrhundert ausgeschmückt. Sie überlebten den Zweiten Weltkrieg, weil man sie 1939 vorsorglich ausbaute und in Südfrankreich in Sicherheit brachte. An den Seiten des Chors führen schmale Treppen zu einem einst vorhandenen Obergeschoss, das einst die berühmte Humanistische Bibliothek beherbergte. In der Sankt-Georgs-Kirche befindet sich auch die Grabstätte des Humanisten Beatus Rhenanus, dessen einstige Privatbibliothek heute den wesentlichen Bestandteil der Humanistenbibliothek bildet. Der aufwendige Westbau mit Fialen umstellte Westturm lässt den Einfluss des Meisters vom Straßburger Münsters, Erwin von Steinbach erkennen. Die Südseite hat ein mit Skulpturen versehenes Portal, Rosenfenster und Giebel sowie eine schöne Maßwerkbalustrade. Die große Rinkenbach-Orgel im Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1896.