Fluss Wiese im Südschwarzwald
Die Wiese ist ein rechter Nebenfluss des Oberrheins und entspringt am Feldberg im Schwarzwald. Johann Peter Hebel nannte sie einst "des Feldbergs liebliche Tochter". Auf ihren rund 82 Kilometern durchquert sie das Wiesental im Südschwarzwald, dem sie ihren Namen gab. Bei Maulburg nimmt die Wiese noch ihre Schwester, die "Kleine Wiese", auf, um schließlich als stattliches Flüsschen zwischen Weil am Rhein und Basel in den Rhein zu münden. Im 19. Jahrhundert wurde der ehemalige Wildfluss systematisch ausgebaut und in ein künstliches Flussbeet gezwängt. Die im unteren Wiesental boomende Textilindustrie benötigte das Wasser des Flusses zur Energiegewinnung und die Auenflächen für den Bau von Fabriken und Arbeiterwohnungen. Die Wasserqualität litt enorm darunter. Seit wenigen Jahrzehnten bemüht man sich im Rahmen des Naturschutzes, die Wiese zwischen Flussufer und Hochwasserdamm einigermaßen zu renaturieren. Ein entscheidender "Durchbruch" erfolgte aber erst mit dem Februarhochwasser von 1999, bei dem die negativen Auswirkungen von künstlichen Flusslandschaften zum tragen kamen. Bei Maulburg zum Beispiel suchte sich die Wiese ihren eigenen Weg um ein altes Wehr herum und, so stellte man später fest, entsprach ihr Lauf auf einmal wieder jenem, wie er auf historischen Landkarten an dieser Stelle zu sehen war. Politisch fließt die Weise durch Städte und Gemeinden, die allesamt zum Landkreis Lörrach gehören. Ausnahme bilden die schweizerischen Orte Riehen und Basel in der Schweiz.Anzeige