Einsiedelner Kapelle Rastatt
Die Einsiedelner Kapelle in der Kapellenstraße Rastatt ist ein Bauwerk von Johann Michael Ludwig Rohrer aus dem Jahre 1715. Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675-1733) – Ehefrau des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden - hatte mehrere Wallfahrten nach dem Kloster Einsiedeln im schweizerischen Kanton Schwyz unternommen und 1709 in ihrem Schlackenwerther Schlosspark eine Nachbildung der Ensiedelner Kapelle erbauen lassen. Im Jahr 1715 stiftete sie eine identische Kapelle für Rastatt, wahrscheinlich als Dank für den im Jahr zuvor geschlossenen Frieden von Rastatt, einem zwischen Frankreich und dem Kaiser in Rastatt 1714 geschlossener Friedensvertrag zur Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1713/14).Die schmuckvolle Fassade der Kapelle erzählt drei Episoden aus dem Leben Marias. Der Giebel zeigt eine Darstellung des Heiligen Meinrad, eines Reichenauer Benediktinermönchs, der 835 Einsiedler in der Schweiz wurde. An der Stelle seiner Klause, in der er von Räubern ermordet wurde, entstand später das Kloster Einsiedeln. Eine zweite Heiligenfigur zeigt den Heiligen Benedikt, den Gründer des Benediktinerordens. Zwischen den beiden Heiligen ist die Madonna auf eine Mondsichel dargestellt. Über der Türe der Kapelle halten zwei Putten das markgräflich-badische Wappen. Im Inneren der Kapelle findet sich unter anderem die Kopie des Einsiedelner Gnadenbildes, die von Putten und Blitzstrahlen umgebene Schwarze Madonna.
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