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Stühlinger

Stühlinger

Der Stühlinger ist ein Stadtteil von Freiburg im Breisgau, in dem rund 17.000 Menschen leben. Der Stühlinger wird in drei Stadtbezirke gegliedert, in Stühlinger Stühlinger Eschholz (512), Alt-Stühlinger (513) und Beurbarung (511). Letzterer Bezirk ist aber geographisch eher dem Freiburger Norden zuzuordnen und wird daher seit einiger Zeit mit Brühl als Brühl-Beurbarung zusammengefaßt. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts lagen westlich des Freiburger Hauptbahnhofs große Wiesen (alem. Matten) und landwirtschaftlich genutzte Felder. Weiter im Westen, am Rande des Mooswalds, lagen die Dörfer Betzenhausen und Lehen. Ein Großteil der Fläche wurde von den Bauern aus Betzenhausen bewirtschaftet. Die Wiesen und Felder waren in so genannte Gewanne eingeteilt. Sie hießen unter anderem das große und das kleine Eschholz, Klaramatten, Stühlinger und Klarafeld. Die Herren von Stühlingen aus dem Südschwarzwald hatten hier einst Grundbesitz und das Adelsgeschlecht aus dem Klettgau wurde schließlich auch Namensgeber für den neuen Stadtteil.

Als Geburtsstunde des Stühlingers gilt der Bau der Bahnlinie von Karlsruhe nach Freiburg und der damit verbundene Bau des Freiburger Bahnhofs. Dadurch entstand eine neuer Wirtschaftsstandort, der "Hinter den Bahnhof" genannt wurde. Die Erschließung des eigentlichen Stühlinger begann erst ab 1875, zwischen dem Bahnhofsgelände und der Eschholzstraße. Anders als bei historisch gewachsenen Dörfern, die einen alten Dorfkern besaßen, der sich meist um eine Kirche gebildet hatte, ging man im Stühlinger planmäßig vor. Die Straßen wurden in quadratischen Blöcken angelegt. Eine Unterführung im Norden und die Stühlinger Brücke seit 1886 im Süden waren die einzigen Verbindungen zur Freiburger Altstadt. Als Querstraßen zum Bahnhof entstanden die Wanner-, Egon-, Breisacher, Colmarer-, Engelberger- und Stühlingerstraße. Die Wentzinger-, Guntram-, Eschholz-, March- und Hohenzollernstraße verliefen dagegen von Süden nach Norden parallel zum Bahnhof. Auch zahlreiche Firmen und Anstalten ließen sich im neuen Stadtteil nieder.

Unter anderem verlegte man im Jahr 1885 das Gaswerk vom Standort bei der heutigen Johanneskirche (Wiehre) in den Süden des neuen Stühlinger Stadtteils. Später baute man daneben zusätzlich das Elektrizitätswerk (E-Werk), das auch heute noch neben Dreisam und dem Zubringer Mitte steht. Weiter im Westen des Stühlinger wurden zahlreiche Kasernen und Wohnquartiere errichtet. Seit 1905 durchschneidet im Westen die Güterbahnlinie den Stadtteil. Sie wurde zusätzlich für den Güterverkehr angelegt und diente der Entlastung des Hauptbahnhofes. Seit 1905 entstand deshalb auch im Norden der Stadt auf freiem Felde der neue Güterbahnhof. Im Osten endet der Stühlinger an der Dreisam. Dort baute man als Verlängerung der Eschholzstraße die Ochsenbrücke, die den Stühlinger seither mit den Stadtteilen Haslach und St. Georgen verbindet.

Das Zentrum des Stühlinger ist die Herz-Jesu-Kirche oder auch umgangssprachlich Stühlinger Kirche genannt. Umgeben vom Stühlinger Platz, einer kleinen grünen Oase im Stadtteil, wurde die Kirche zwischen 1893 und 1897 erbaut. Zusätzlich erstellte man für die jungen Menschen im Freiburger Westen die Hebelschule für die Mädchen und die Hans-Jakob-Schule für die Jungs. Im Norden des neuen Stadtteils entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Universitätskliniken und für die evangelische Bevölkerung baute man am Hohenzollernplatz die Lutherkirche. Der Bauverein errichtete eine Vielzahl genossenschaftlicher Wohnungen in der Nähe der Uniklinik. Von Anfang an galt der Stühlinger als idealer Wirtschaftsstandort. In der so genannten Gründerzeit ließen sich hier zahlreiche Firmen nieder, die zum Teil Weltruhm erlangten. Dazu gehören unter anderem die Firma Welte und ihre Welte-Orgeln, die Pumpen der Firma Lederle, Eisen - und Stahlbeton der Familie Brenzinger oder die Schlösser von Kromer. Mit den Firmen kamen die Arbeitersiedlungen in den Stühlinger. Auch die bekannte Stühlinger Kneipenkultur geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Als Louis Sinner im Jahr 1888 die Löwenbrauerei gründete, richtete er gleichzeitig in von ihm gekauften Eckgrundstücken so genannte "Restaurationen" ein, die für den entsprechenden Absatz seiner Bieres sorgen sollten.

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