Herz-Jesu-Kirche Stühlinger
Als ab dem Jahr 1885 der Stadtteil Stühlinger sich zu entwickeln begann, besuchten die katholischen Bürger am Sonntag noch den Gottesdienst in der Martinskirche Freiburg am Rathausplatz. Doch nachdem im Stühlinger mehr als 15.000 Einwohner lebten, erwies sich diese Lösung dauerhaft als ungeeignet. Man brauchte eine eigen Kirche im Stadtteil selbst. Die finanziellen Mittel zum Bau der Kirche kamen in Form von Spenden zusammen. Einer der größten Sammler und Spender war Ludwig Wanner. Ihm ist die Wannerstraße Freiburg gewidmet, die vom Bahnhof entlang der Straßenbahnbrücke bis zur Eschholzstraße führt. Im Jahr 1892 begann man mit dem bau der Kirche, der 1897 abgeschlossen war. Begleitender Architekt der Kirche war Carl Anton Meckel (1875-1938).Die Kirche erstreckt sich auf einer Länge von fast 60 Metern und hat mit seinen beiden Türmen sie selbe Höhe. Der Kirchenbau integriert sowohl gotische wie auch romanische Elemente und ist ein schönes Beispiele für den Historismus jener Zeit. Die beiden im romanischen Stil gehaltenen Türme blicken nach Osten auf den Schlossberg und den gotischen Münsterturm zu. Der Chor liegt nach Westen gerichtet. Vor allem die Ostfassade der Herz-Jesu-Kirche wird durch Gurtgesime, Lisenen, Blendarkaden und Überfangbogen klar und kräftig gegliedert und macht das Gotteshaus zu einem echten Blickfang. Um die Jahrhundertwende zierten die Fenster Glasmalereien von Geiges, die aber die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg nicht standhielten. Überhaupt hatte die Kirche am 27.11.1944 Glück. Durch die massive Luftangriffe, die dem Hauptbahnhof in Freiburg galten, wurde die Kirche zwar beschädigt, blieb aber als Bauwerk bestehen, so dass sie in der Nachkriegzeit wieder gut restauriert werden konnte.
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