Palais Andlaw

Nahe der Konviktskirche an der Schoferstraße stand einst das Palais Andlaw, das zwischen 1784 und 1787 von Johannes A. Wirth für den Freiherrn Philipp Heinrich von Pfirt erbaut wurde. Die Herren von Pfirt waren ursprünglich ein Ministerialgeschlecht aus dem Elsass. Unter anderem besaßen sie Güter in Biengen und konnten durch die Heirat einer Tochter aus dem Hause Schnewlin-Landeck auch Mitbesitzer von Falkensteig werden.

Durch den Verkehr durch das Höllental in den Schwarzwald hinauf profitierten die Herren von Pfirt nun auch von den dortigen Zolleinnahmen. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts kam das Adelsgeschlecht in den Besitz von Zastlertal (Oberried) und hatte zahlreiche Güter rund um den Kaiserstuhl herum.

Nachdem bereits die meisten Besitzungen nach 1806 an den Badischen Staat übertragen wurden, starb das Geschlecht der Freiherrn von Pfirt aus, nachdem es keine männlichen Nachkommen gab. Das Haus Andlaw in der Freiburger Altstadt ging schließlich im Jahr 1820 in den Besitz der Grafen von Andlaw über, dessen Namen das Gebäude schließlich auch erhielt. Noch bevor die Bomben des 27 November 1944 das gesamte Gebiet hinter dem Münster zerstörten, wurde das Anwesen an den Erzbischöflichen Stuhl verkauft.

Der zum Palais gehrende Brunnen überlebte den Zweiten Weltkrieg unversehrt und fand ein neues Zuhause auf dem Gelände der Erzbischöflichen Fachschule für Sozialpädagogik in der Händelstraße (Herdern). Der Brunnenkopf wird durch das Wappen der Herren von Pfirt abgeschlossen.