Basler Hof Freiburg
Zu den letzten mittelalterlichen Gebäuden in der Freiburger Altstadt gehört der Basler Hof in der Kaiser-Joseph-Straße, der mächtigste und größte Adelshof in der Freiburger Geschichte. Der Palast wurde im ausgehenden 15. Jahrhundert durch Konrad Stürtzel von Buchheim gebaut. Konrad Stürzel war Kanzler unter Kaiser Maximilian I. Beim Bau des neuen Gebäudes in der Kaiser-Joseph-Straße Freiburg wurden insgesamt sieben alte Bürgerhäuser geopfert. Seit 1587 wurde das Gebäude Sitz des Basler Domkapitel, das nach der Reformation Basel verlassen hatte und in Freiburg ein vorübergehendes Zuhause fand. Auf jene Zeit geht auch der in der Öffentlichkeit wenig bekannte Name Basler Hof zurück.Ab Mitte des 17. Jahrhunderts zogen vorderösterreichische Beamte in den Palast an der Kaiser-Joseph-Straße ein. Der Übergang der Landgrafschaft Elsass und die Lehenshohheit über die Reichstätte westlich des Rheins an die Krone Frankreichs, führten zur Übersiedlung der in Ensisheim sitzenden Regierung nach Freiburg. Als Franzosen unter Vauban die Stadt Freiburg zu einer gigantischen Festung ausbauten, ließen sie sich ab 1677 ebenso im repräsentativen Basler Hof nieder. Sogar der französische König Ludwig XIV. nächtigte 1681 im Gebäude, als er sich im Breisgau aufhielt, um seine eroberte Gebiete inklusive der Stadt Freiburg zu begutachten.
Leider wurde auch der Basler Hof im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, doch gelang es durch behutsamen Wiederaufbau und der gut erhaltenen Fassade den Charakter des mittelalterlichen Gebäudes zu erhalten. Zur Kaiser-Joseph-Straße hin zeigen sich neben herrlichen Erkern eine Marienfigur. Heute ist das Gebäude Sitz des Regierungsbezirks Freiburg. Freunden eines selbständigen Südbadens sei gesagt, das der Basler Hof von 1950 bis 1952 Sitz des badischen Außenministeriums war.
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