Kollmarsreute
Das Dorf Kollmarsreute liegt im nördlichen Breisgau, zwischen dem Kernort Emmendingen, dem Fluss Elz und dem Hornberg. Das Dorf wurde erstmals im Jahr 1344 urkundlich genannt. Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Ausbausiedlung Emmendingens aus dem Hochmittelalter. Wie schon der Ortsname verrät, wurde der dortige Wald für die Siedlung gerodet (früher gereutet). Der Wortteil "Kollmars" wird von Historikern gerne der Breisgauer Rittersfamilie Kollmann zugeschrieben. Herrschaftsrechte in Kollmarsreute übten im Mittelalter einige regionale Klöster und die Grafen von Nimburg aus, ebenso die Herrschaft Hachberg mit Sitz auf der Hochburg. Gegen Ende des Mittelalters gehörte Kollmarsreute zur Emmendinger Vogtei und gehörte damit schon frühzeitig zum badischen Herrscherhaus. Während der Reformationszeit wurde Kollmarsreute evangelisch, da das badische Herrscherhaus den reformierten Glauben annahm.Fast alle Kollmarsreuter zogen im 18. Jahrhundert auf eigenen Wunsch auf Felder weiter nördlich des ursprünglichen Dorfes um, denn durch die Nähe zur Elz wurde Kollmarsreute immer wieder von zerstörerischen Überschwemmungen heimgesucht. Nur wenige blieben im ursprünglichen Dorf zurück, weshalb es bis heute Kollmarsreute und Kollmarsreute-Altdorf gibt. Nach dem Übergang an das Großherzogtum Baden 1806 bildete man mit dem Nachbardorf Wasser bis 1817 eine gemeinsame Gemeinde, dann wurde Kollmarsreute selbstständig. Kollmarsreute hat sich im ausgehenden 20. Jahrhundert zu einer Wohnsiedlung entwickelt und hat heute rund 1500 Einwohner. Seit 1971 ist Kollmarsreute ein Stadtteil der Kreisstadt Emmendingen und mittlerweile fast übergangslos mit der Kernstadt zusammengewachsen. Die Neubaugebiete Herrschaftsacker, Laimenacker und Vier Jauchert wurden in den letzten Jahren erschlossen.
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