Reichsdeputationshauptschluss
Als Reichsdeputationshauptschluss bezeichnet man den am 25. Februar 1803 gefasste Beschluss eines Reichstagsausschusses, die so genannte Reichsdeputation, der die durch den Frieden von Luneville gebotenen Entschädigungen deutscher Fürsten für den Verlust ihrer an Frankreich zufallenden linksrheinischen Gebiete festsetzte. Aufgrund dieses Verlustes wurden im Detail die Säkularisation sämtlicher reichsunmittelbarer geistlicher Fürstentümer sowie die Mediatisierung der Reichsstädte und anderer kleiner reichsunmittelbarer Herrschaften beschlossen. Als Mediatisierung bezeichnet man allgemein bisher unmittelbar dem Reich unterstehende Herrschaften oder Besitzungen, die fortan der Landeshoheit unterwerfen werden. Von dieser Auflösung profitierten neben Preußen vor allem die süddeutschen Fürstentümer Württemberg, Bayern und Baden, die Frankreich dadurch auch als Verbündete gewann. Sie organisierten sich im so genannten Rheinbund. Mit dieser großen politischen Flurbereinigung Anfang des 19. Jahrhunderts markierte der Reichsdeputationshauptschluss zugleich den Beginn der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.Anzeige