Kuony von Stocken
Kuony von Stocken war im ausgehenden Mittelalter ein Hofnarr des österreichischen Herzogs Leopold. Der Hofnarr soll sich während des Kriegs zwischen Habsburger und Eidgenossen im 14. Jahrhundert als überaus weiser Warner eines Feldzuges hervorgetan haben. Während der Vorbereitung zum Krieg gegen die Schweizer Eidgenossen soll Kuony von Stocken in seiner Funktion als Hofnarr den Herzog auf seine Weise vor dem Feldzug gewarnt haben und das der Herzog diesen nochmals gründlich überdenken sollte. Seine Warnung war umsonst, der Krieg begann und es kam zur Niederlage in der Schlacht am Morgarten des Jahres 1315. Der Herzog kam gerade noch mit seinem Leben davon, erinnerte sich aber an Kuony von Stocken, der als Einziger ihn davor gewarnt hatte. Er gewährte dem Hofnarren Kuony von Stocken einen Wunsch und dieser erbat sich das Privileg, in seiner Heimatstadt Stockach alljährlich ein Narrengericht abhalten zu dürfen. Da Leopold I. schon vor Regelung der Angelegenheit starb, wandte sich Kuony an Erzherzog Albrecht den Weisen, der ihm schließlich 1351 das Privileg gewährte. Die Figur des Hans Kuony spielt auch heute noch in der Stockacher Fasnacht eine zentrale Rolle. Im weithin bekannten Stockacher Narrengericht, das alljährlich am Schmotzigen Donnerstag tagt, tritt Kuony von Stocken als unverlarvter Narr in einem schwarz-roten Narrenkostüm auf. Die Verhandlung wird traditionell im Fernsehen übertragen.Anzeige