Echter Hopfen
Der Echte Hopfen, dessen lateinische Bezeichnung "Humulus lupulus" lautet, ist eine Pflanze aus der Familie der Hanfgewächse. Daher ist der Hopfen auch innerhalb der Naturheilkunde eine anerkannte Heilpflanze, die vor allem bei unruhigem Schlaf ihre Anwendung findet. Echter Hopfen wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2007 gekürt. Hopfen stammt aus den nördlichen gemäßigten Klimazonen in Europa, Asien und Nordamerika. Die mehrjährige, zweigeschlechtige Kletterpflanze windet sich beim Anbau an Stangen oder Gerüsten bis zu fünf Meter empor. Die Pflanze wird schon seit Jahrhunderten vom Menschen kultiviert und vor allem in Europa zum Bierbrauen angebaut. Im Rahmen des Brauprozesses hat der Hopfen unterschiedliche Zielsetzungen. Der Echte Hopfen ist verantwortlich für den typischen, mehr oder weniger bitteren Biergeschmack, das individuelle Aromaprofil eines Bieres, trägt aber auch dazu bei, dass die Schaumkrone eine Festigkeit erlangt. Der Hopfen hat auch eine konservierende Wirkung, die in früheren Zeiten eine wesentlich größere Rolle spielte. In einem Trossingen Grab aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. fand man eine Feldflasche aus Ahorn, die noch Reste eines gehopften Gerstenbieres enthielt. Der Hopfen wurde allerdings zu jener Zeit eher als Heilpflanze verwendet, fand dann aber wegen seiner konservierenden Wirkung im ausgehenden Mittelalter zunehmend Eingang in das Brauwesen. Die Beschränkung der Bierwürze auf Hopfen im bayerischen Reinheitsgebot von 1516 verlieh schließlich seinem Anbau in den deutschen Ländern einen Schub. Insbesondere die Hallertau in Bayern entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zum größten Anbaugebiet Deutschlands, nach dem Zweiten Weltkrieg sogar zum weltgrößten. Umgangssprachlich kennt man den Hopfen aus der Redewendung "Hopfen und Malz verloren", wenn jemand nicht mehr zu bessern ist.Anzeige