Hohenschramberg
Die Burg Hohenschramberg, manchmal auch Nippenburg genannt, ist eine Burgruine in Schramberg am Ostrand des mittleren Schwarzwalds. Die Ruine befindet sich auf dem so genannten Schlossberg, einem steilen Bergvorsprung direkt über der Stadt Schramberg mit guter Aussicht über das Tal. Die Hohenschramberg gehört zu den gut erhalten Burganalgen des Schwarzwalds. Erhalten sind unter anderem Teile der westlichen vorgelagerten Bastion mit oberem Hof, das mittlere und das hintere Schloss, der Rossstall, Grundmauern des einstigen Bad- und Backhauses und Gebäudereste an der Ost- und Nordseite.Die Geschichte der Burganlage beginnt erst sehr spät im ausgehenden Mittelalter. Erst zwischen den Jahren 1447 und 1526 wurde die Herrschaft Schramberg aus den früheren Herrschaften Ramstein, Falkenstein und Schilteck durch die Herren von Rechberg begründet und machte eine Festungsanlage zur Sicherung und Repräsentation der neuen Herrschaft notwendig. Unter Hans von Rechberg wurde dann schließlich im Jahr 1457 mit dem Bau der Burg Hohenschramberg begonnen. Damit gehört die Anlage zu den jüngsten Burgenneubauten Deutschlands.
1526 ging die Herrschaft Schramberg an die Herren von Landenberg aus Thurgau in der Schweiz über. Einige Jahre später erwarb Rochus Merz, Kanzler der vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim im Elsass, die Herrschaft Schramberg. Er baute die Burg Hohenschramberg weiter aus und erhielt von Kaiser Karl V. das wirtschaftlich bedeutende Marktrecht übertragen. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Hohenschramberg 1633 durch Soldaten des Herzogs von Württemberg belagert und schließlich auch eingenommen. Im letzten Kriegsjahr wurde die vorderösterreichische Herrschaft Schramberg 1648 an die späteren Grafen von Bissingen und Nippenburg verpfändet, die zeitweise auf der Burg Hohenschramberg wohnten.
Im Jahr 1689 wurde die Burg Hohenschramberg im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) durch die Soldaten König Ludwigs XIV. von Frankreich zerstört und verkam anschließend zum Steinbruch und war dem Verfall ausgesetzt. Zwischen 1957 und 1983 fanden Ausgrabungen und Restaurierungsmaßnahmen durch die Stadt Schramberg, das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und der Burgpioniere statt. Die Gruppe der Burgpioniere entwickelte sich aus der Bürgerschaft Schrambergs und setzte sich seit der Gründung mit großem Einsatz in ihrer Freizeit um die Erhaltung der Burgruine Hohenschramberg ein. Die Hohenschramberg ist sowohl zu Fuß von der Talstadt als auch mit dem Auto zuerreichen. Am Ortsende Richtung Hornberg führt eine kleine Straße zur Burg. Einfach der Ausschilderung des anliegenden Restaurants folgen.
Anzeige