Schloss Ortenberg
Die ersten Erwähnungen des Namens Ortenberg beziehen sich nicht auf die Gemeinde Ortenberg, sondern betreffen die Burg, die auf einer in den Kinzigtalausgang vorspringenden Granitnase liegt. Die Burg Ortenberg wird im Jahr 1167 erstmals als "Ortinberch" genannt. Wie einige Funde und Besiedlungsspuren rund um den Ortenberger Schlossberg nahe legen, war der den Kinzigtaleingang beherrschende Bergsporn schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt. Einer der Relikte aus diesen Zeiten ist der im Volksmund "Gluggelistein" oder "Bibelistein" genannte Menhir, der nur wenige Meter oberhalb des Ortenberger Schlosses steht. Errichtet wurde dieser von den Kelten am Oberrhein. Die Wurzeln der Burganlage liegen bis ins Mittelalter im Dunkeln. Die Herzöge von Zähringen, die seit Anfang des 11. Jahrhunderts die Grafen der Mortenau (Ortenau) waren, haben sie mit großer Wahrscheinlichkeit zur Sicherung der Kinzigtalstraße neu erbaut oder zumindest ausgebaut. Nach deren Aussterben im Jahr 1218 kam sie an die Staufer, 1247 dann an die Bischöfe von Straßburg.Ab 1274 war sie wieder Reichsburg. Als solche wurde sie Sitz der Ortenauer Landvögte und teilte das Schicksal der Reichslandvogtei Ortenau. Im Holländischen Krieg wurde die Burg schließlich 1678 zerstört. Die Landvögte verlegten ihre Residenz in die benachbarte Reichsstadt Offenburg. Zwischen 1838 und 1843 ließ der livländische Kaufherr Leonhard Gabriel von Berckholtz ein Teil der Ruine abtragen und durch den Karlsruher Baumeister Friedrich Eisenlohr das heutige Schloss im Stil der englischen Neugotik errichten. Die Besitzer wechselten seither mehrmals, seit Ende. des 2. Weltkrieges ist die Ortenburg Heimat der Jugendherberge Schloss Ortenberg. Die Turmanlagen sind der Öffentlichkeit zugänglich. Gruppenführungen durch die alten Gemäuer können gebucht werden. Die gesamte Schlossanlage erfuhr in den Jahren 1974 bis 1988 eine teure Sanierung. Auf den Höhen seiner Rebhänge und dem Schloss selbst öffnet sich die Aussicht auf den Breisgau und die Rheinebene, bei klarem Wetter reicht der Blick bis zu den Vogesen.
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