Burg Kybfelsen
Als Burg Kybfelsen oder auch Kyburg bezeichnet man die minimalen Reste einer früheren Burg- oder Wehranlage, die südlich des Berggipfels Kybfelsen auf einem Felsmassiv gleichen Namens lag. Die abgelegene Lage auf rund 820 Höhenmetern an diesem Felsmassiv zwischen Günterstal und Kappel ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, mit tollem Ausblick auf die Breisgauer Bucht und Günterstal.Über den Ursprung der Burg und ihre Ende ist so gut wie nichts bekannt. Eine schriftliche Nennung stammt aus der Chronik des Matthias von Neuenburg aus dem 14. Jahrhundert, wo sie bereits als Ruine dargestellt wird. Ein Gemarkungsplan aus dem 18. Jahrundert verzeichnet noch ansehnliche Trümmer. In den 1920er fanden erste Grabungen statt, wo man auf Funde aus dem 12. und 13. Jahrhundert stieß. Man schließt daraus, dass die Burg wahrscheinlich schon Ende des 13. Jahrhunderts verlassen wurde. Als mögliche Bewohner gelten Verwandte der Grafen von Kyburg, ein Adelsgeschlecht, dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich eher um eine zufällige Namensgleichheit handelt.
Ein Werner von Kyburg war der letzte Vertreter des hiesigen Adelsgeschlecht, ausgestattet mit Grundbesitz in Scherzingen und Geroldstal bei Oberried. Die Besitzer der Burg waren vielleicht mit den Herren von Horben verwand. Werner von Kyburg soll auch der Vater Adelheids, der ersten Äbtissin des Frauenklosters Günterstal, gewesen sein. Heiko Wagner dagegen, der Geschichten von ehemaligen Burgen am Oberrhein nachspürt und lange Zeit ehrenamtlicher Beauftragte des Landesamtes für Denkmalpflege war, sieht seit Jahren auch die Zähringer Herzöge als mögliche Bewohner der Kyburg. Die heute nur wenigen erhalten Mauerreste der einstigen Burganlage lohnen für Freunde von großen Burgruinen den Aufstieg von Günterstal oder Freiburg-Kappel nicht, die tolle Aussicht und die herrliche Natur dagegen schon.
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