Kloster Günterstal
Das ehemalige Kloster in Günterstal geht auf das Jahr 1224 zurück, als die ersten Klosterinsassinnen am Fuße des Schauinsland niederließen und ihre Arbeit aufnahmen. Doch die ersten Schwestern zogen bereits nach wenigen Jahren weg von diesem Ort. Ob es die Nähe zur Stadt Freiburg war oder vielleicht ein schlimmes Unglück sich ereignet hatte, ist leider nicht bekannt. Sie zogen sich für einige Jahre in das Wilhelmstaltal am Feldberg zurück, kamen aber im Jahr 1244 wieder nach Günterstal zurück. Durch zahlreiche Schenkungen erlangte das junge Kloster nun Land und Vermögen, so dass es während des Mittelalters zu den einflussreichsten Klöstern der Region gehörte. In mehr als 60 Dörfern hatten die Schwestern aus Günterstal Güter, so dass auch die Zahl der Klosterfrauen schnell anwuchs. Im Jahr 1278 wurden die kleinen Holzhütten abgerissen und das erste Klostergebäude aus Stein wurde eingeweiht. Es wurde durch eine Klostermauer umgeben und es ließen sich in der Folgezeit rund um die Klosteranlage Gläubige und Bauern nieder. Zu jener Zeit lebte in Günterstal sogar noch die Klostergründerin Adelheid, die erst im Jahr 1281 im hohen Alter starb.Das Klostergut Günterstal am Fuße des Schauinslands hatte seine Grenze im Norden beim Dorf Adelhausen, im Westen auf dem Kamm des Lorettobergs, im Süden hinter dem Bohrertal und im Osten lag auf der dem Kamm zwischen Kybfelsen und Bromberg die Grenze zu Kappel. Am Lorettoberg hatte das Kloster zahlreiche Reben und einen Maier zur Verwaltung jener eingesetzt. Auch in Freiburg besaßen die Nonnen einen Klosterhof. Die Blühte des Klosters endete mit dem Dreißigjährigen Krieg. Plündernde Truppen suchten Günterstal heim und brandschatzten und mordeten. Im Jahr 1677 zogen wiederum französische Truppen vor Freiburg auf und wieder zerstörten Soldaten das Kloster und seine umliegenden Bauernhäuser. Zwischen 1729 und 1739 erneuerte Peter Thump, er bekannte Kloster- und Kirchenbauten wie Birnau, St. Peter und andere bedeutende schuf, die alte Klosterkirche, Nach einem Brand im Jahr 1829 wurde das Aussehen des Klosters erneut verändert. Im Jahr 1806 ging Günterstal an das Großherzogtum Baden über und im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster bereits aufgehoben worden. Die Einwohner von Günterstal waren nun selbstständig und die einstige Klosterkirche wurde nun zur Dorfkirche umfunktioniert. Das Kloster Günterstal hatte in Jener Zeit das Glück, dass mit der Aufhebung des Klosters nicht auch die Baulichkeiten abgebrochen wurden.
Bei einer Versteigerung im Jahr 1829 erwarb der Fabrikant Hermann die Klostergebäude und richtete eine Baumwollspinnerei in den verbliebenen Klostergebäuden ein. Später folgte eine Bierbrauerei. Die gewerbliche Nutzung trug zum Erhalt der alten Klostergebäude bei. Seit 1891 ist Günterstal ein Stadtteil von Freiburg und die Stadt kaufte zwischen 1893 und 1896 die Gebäude des ehemaligen Klosters. Sie richtete ein Waisenhaus in den ehemaligen Klostergebäuden ein. Seit einigen Jahren befinden sich dort ein Internat des Deutsch-Französischen Gymnasiums sowie eine Schule für Erziehungshilfen der Waisenhausstiftung Freiburg. Größere Umbauten und Renovierungsarbeiten wurden den 1970igern sowie 2007/08 durchgeführt.
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